Werbung in mobilen Apps

Rakete oder Rohrkrepierer?

22.09.2010
Von pte pte
Mobile Applikationen für Smartphones und Tablet-PCs sind das Werbethema der Stunde. Ob und wie sich die Werbeausgaben lohnen, steht in den Sternen.

Spätestens seit dem Boom "smarter" Mobiltelefone sowie der Einführung von Apples iPad und diverser Nachahmerprodukte gehen Marktforscher und Branchengurus von einem rasanten Wachstum von Werbeanzeigen in den Programmen aus. Auch die Experten von Borrell Associates rechnen mit einem sprunghaften Anstieg der Volumen auf über acht Milliarden Dollar bis 2015. Sie geben allerdings zu bedenken, dass ein großer Teil der Ausgaben verschwendet sein könnte.

Schon heute sind die Smartphone- und Computer-Applikationen ein Renner. Stündlich werden mehr als 500.000 Gratis- und kostenpflichtige Anwendungen aus den diversen App-Stores der Anbieter gezogen. Nur die wenigsten Programme schaffen es aber dauerhaft auf die Endgeräte der User. Borrell zufolge befinden sich auf Smartphones im Schnitt 22 Apps. Lediglich fünf Prozent der neu geladenen Dienste sind jedoch länger als sechs Monate auf den Geräten. Zudem bleiben sie häufig ungenutzt, selbst wenn sie nicht umgehend wieder entfernt werden.

Dennoch fließen bis 2015 rund 66 Prozent der Online-Werbeausgaben in den mobilen Bereich. Apps nehmen daran wie prognostiziert einen beträchtlichen Anteil ein. Nicht jede Investition wird sich jedoch als sinnvoll herausstellen. Werbetreibende sollten den Experten nach genau darauf achten, wo und vor allem wie sie ihre Etats ausgeben.

Ein wesentlicher Teil des Wachstums ist den Marktbeobachtern zufolge auf die Verfügbarkeit von Endgeräten zurückzuführen. So wird die Mobile-Apps-Werbung mit der im Umlauf befindlichen Zahl an elektronischen Geräten zunehmen, die für die Anwendungen tauglich und somit für Einschaltungen empfänglich sind. Dies ist derzeit bei jedem fünften Gerät der Fall. In den kommenden fünf Jahren wird sich ihr Anteil laut Borrell aber etwa verdreifachen. 2010 umfassen die Werbeausgaben in Apps noch rund 305 Millionen Dollar. Bereits im kommenden Jahr werde die Branche das Volumen auf rund 685 Millionen Dollar mehr als verdoppeln. (pte)