Rainer Oberländer, CW-Redakteur seit Februar 76, bestand die Feuertaufe und ging total geschafft ins lange Oster-Wochenende: Zwei Wochen mühte er sich für den CW-CeBIT-Wegweiser mit über 700 Formularen zu Produkten und Geräten, die von über 100 Aussteller

23.04.1976

Rainer Oberländer, CW-Redakteur seit Februar 76, bestand die Feuertaufe und ging total geschafft ins lange Oster-Wochenende: Zwei Wochen mühte er sich für den CW-CeBIT-Wegweiser mit über 700 Formularen zu Produkten und Geräten, die von über 100 Ausstellern in der CeBit-Halle gezeigt werden.

Nach Materialbeschaffung und redaktioneller Kontrolle waren die von den Ausstellern erbetenen Formulare in 60 Produktgruppen einzuordnen. Bei Übergabe des Manuskript- Stapels floß reichlich Cognac. -m-

Henry F. Sherwood, Ex-Diebold-Manger und seit zwei Jahren selbständiger Unternehmensberater (H. F. Sherwood & Associates), macht in Angst: "Einerseits ist zwar das einzelne Computersystem dank ausgeklügelter Methoden zur Beseitigung von Fehlern. Defekten und technischen Störungen zuverlässiger geworden, andererseits jedoch sind diese Systeme gegen absichtlichen oder unabsichtlichen Mißbrauch gegen Betrug und Schwindel und gegen Beschädigungen so gut wie ungeschützt. So ist es beispielsweise verhältnismäßig, 'einfach', die Tätigkeit eines Nachrichtensatelliten zu stören, wie die 'Blockierung' eines Satelliten der US-Streitkräfte mit Hilfe eines einzigen Laserstrahls gezeigt hat. Die heute entstehenden Systeme sind für erfahrene engagierte "Professionals" ebenso attraktive Ziele wie für radikale, politisch motivierte Gruppen, die sehr wohl wissen, in welch hohem Maße Dienststellen wie Privatunternehmen auf Computer angewiesen sind." ob

Bei einer Betriebsversammlung der Adler-Werke in Frankfurt betonte Bundesforschungsminister Hans Matthöfer die Bedeutung der Information: In der BRD seien 1961 etwa 19 Prozent der

Erwerbstätigen im Informationssektor engagiert gewesen. Ihr Anteil habe sich bis 1970 auf 29 Prozent erhöht. In den USA, wo sich dieser Prozeß schneller vollzogen habe, sei heute bereits die Hälfte aller Beschäftigten im Informationsbereich tätig. In der Büroelektronik müsse in Europa bis 1979 mit einer Steigerung der Beschäftigtenzahl um über hundert Prozent gerechnet werden. ob

Einen Bildungsappel richtete Walter Kramme, Vorstand der Adler-Werke, an die Belegschaft des Frankfurter Werkes: Die Mitarbeiter mußten sich auf die wachsenden Anforderungen einstellen und alle sich bietenden Chancen der Weiterbildung nutzen, "denn sichere Arbeitsplätze werden anspruchsvollere Arbeitsplätze sein" ob

Guten Mutes ist Hans Heinrich Kuhlmann, Control-Data-Vertriebsbeauftragter für den Deutschland-Distrikt - West: "Traumkunden" wie das Bundesforschungsministerium, die Deutsche Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt und das Kernforschungszentrum in Jülich, alle in Kuhlmanns Bezirk beheimatet, sollen das Datenbankprojekt Technotec verwirklichen helfen. "Die sind alle stark interessiert", glaubt der Technotec-Werber. Die Technologie-Börse (in Brüssel ein Mammutcomputer, in den Firmen und Forschungsinstitute ihr verkäufliches Know-how einspeichern und von dem Lizenzangebote angefordert werden können) würde nämlich nur dann zufriedenstellend funktionieren, wenn genügend Wissen eingespeichert wäre. ob

Abgeklärt durch eine mehr als 40jährige Erfahrung im öffentlichen Dienst, kommentierte Oberamtsrat Willi Treiß vom Landratsamt Garmisch-Partenkirchen die gleitende Arbeitszeit: "Fest steht, daß zahlreiche Verwaltungen, ob der außerordentlich trüben Erfahrungen die gleitende Arbeitszeit wieder abschaffen.

Von der gleitenden Arbeitszeit sind nicht selten neben dem Dienststellenleiter auch die Abteilungsleiter ausgenommen. So eine Unterscheidung kann das Betriebsklima wahrlich nicht fördern.

Es können sich Konstellationen ergeben, die einen enormen Leerlauf bedingen. Beispiel: Der Sachgebietsleiter kommt um 7 Uhr (also er gleitet); seine Mitarbeiterin gleitet auch, aber sie kommt erst um 8 Uhr. Das läßt sich beliebig variieren: Mal sitzt die Schreibkraft allein da und wartet vergeblich auf Anweisungen, mal sitzt der Sachgebietsleiter ohne Schreibkraft da.

Addiert man die Summe der sogenannten 'Überzeiten' (was nicht gleichbedeutend mit Arbeitszeit sein muß), die im Durchschnitt bei 130 Bediensteten erreicht und die dann noch dazu doppelt durch Freizeit bis zu 10 Stunden monatlich abgegolten werden, so ergibt sich ein Mehrfaches jener Zeit, die ohnehin schon mit spielerischen Aufzeichnungen und Kontrollen der Zeitzählung auf den Zeitnachweisbogen des Dienstherrn zu Buche schlägt. Nicht von ungefähr sagt man, daß die mittels Zeitzählung eingeführte 'gleitende Arbeitszeit' die Fleißigen faul und die Faulen noch fauler macht.

Es ergibt sich ohne Zweifel, daß die Nachteile der gleitenden Arbeitszeit im öffentlichen Dienst nur zum Schaden des Dienstherrn, der gesamten Öffentlichkeit - nicht zuletzt aber indirekt auch für uns alle - auf der Hand liegen. Ihre Einführung ist deshalb durch nichts gerechtfertigt.

Der Fleißige, der meist auch völlig ausgelastet und großenteils überlastet ist, hat kaum Gelegenheit, sich die "Überzeit" jemals abgelten zu lassen. Der Mittelmäßige, zum Negativen neigende Mitarbeiter wird bald erkennen, welch ungeahnte Möglichkeiten sich ihm eröffnen, seine Freizeit zu verlängern. Der Dienstherr aber fügt sich selber und damit der breiten Öffentlichkeit einen erheblichen finanziellen Schaden zu der bei einem Stand von 100 bis 150 Mitarbeitern pro Jahr viele Zehntausende von Mark beträgt."

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