Tipps und Tricks

Rätselhafte WLAN-Probleme- und Abbrüche lösen

10.01.2020
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Trotz Dualband-Geräten ist kein 5-GHz-WLAN aktiv

Nach einem Neustart ist das 5-GHz-Band nicht verfügbar, weil Router mit DFS erst prüfen müssen, ob andere Dienste diese Frequenz nutzen.
Nach einem Neustart ist das 5-GHz-Band nicht verfügbar, weil Router mit DFS erst prüfen müssen, ob andere Dienste diese Frequenz nutzen.

Das Rätsel: Sie wollen Ihr Notebook unbedingt über die schnellere 5-GHz-Frequenz mit dem Dualband-Router verbinden. Denn Sie brauchen ein hohes Tempo fürs Videostreaming zum Laptop. Das sollte eigentlich problemlos funktionieren, denn Notebook und Router sind nicht sehr weit voneinander entfernt. Nun checken Sie in den Netzwerkeinstellungen von Windows, ob die 5-GHz-Verbindung derzeit besteht. Doch das Betriebssystem zeigt an, dass das Notebook über 2,4 GHz verbunden ist. Sie trennen den WLAN-Anschluss und verbinden den Laptop erneut mit dem Router – doch am Problem ändert sich erst einmal nichts.

Die Lösung: Sie haben eigentlich alles richtig gemacht. Denn es gibt in dieser Situation gar kein 5-GHz-WLAN, mit dem sich das Notebook verbinden kann. Das kommt zum Beispiel nach einem Neustart des Routers vor, den Sie entweder selbst ausgelöst haben, um eine neue Firmware zu installieren oder um eine instabile Internetverbindung zu reparieren. Aber auch nachdem Sie WLAN-Einstellungen im Router geändert haben, zum Beispiel bei der Festlegung auf einen bestimmten Funkkanal, kann dieses Problem auftreten.

Nach einem Neustart oder einer Änderung der WLAN-Einstellungen schalten die meisten Dualband-Router die 5-GHz-Frequenz kurzfristig ab. Das ist für den Fall gesetzlich vorgeschrieben, dass die Router über 5 GHz alle Funkkanäle nutzen wollen – auch jene, die im Frequenzbereich ab 5,26 GHz (Kanal 52) liegen. Denn dort arbeiten auch die sogenannten "Primärnutzer" dieser Frequenzen: Das sind Dienste wie Radaranlagen für das Militär, die Flugsicherung oder den Wetterdienst. Diese dürfen im Betrieb nicht gestört werden, weshalb der Router zunächst prüfen muss, ob in seiner Nähe ein entsprechender Dienst aktiv ist, nachdem er das 5-GHz-WLAN aktiviert hat.

In diesem Fall können Sie also nichts anderes tun, als den Zeitraum dieser Prüfung abzuwarten, um sich anschließend mit dem betriebsbereiten 5-GHz-WLAN zu verbinden. Denn wenn Sie in den Routereinstellungen etwas ändern, um diese Wartezeit abzukürzen, beginnt sie von Neuem. Dieses Verhalten taucht übrigens nicht bei einem Router auf, dem die Funktion DFS (Dynamic Frequency Selection) fehlt, denn er darf über die 5-GHz-Frequenz ohnehin nur die unteren Funkkanäle bis einschließlich 48 nutzen, den die Radaranlagen nicht beanspruchen.

Eine Dualband-fähige Fritzbox mit Fritz-OS 7 oder höher kann die Wartezeit verkürzen, indem sie zwischenzeitlich auf einen Kanal zwischen 36 und 48 wechselt, um darüber eine Verbindung über die 5-GHz-Frequenz grundsätzlich zu ermöglichen. Nach Ablauf der Wartezeit wechselt sie dann zurück auf den ursprünglich eingestellten höheren Kanal.