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Qwest will Dividende einsparen

05.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der angeschlagene US-Carrier Qwest will aus Kostengründen in diesem Geschäftsjahr auf eine Dividendenzahlung verzichten. Im Geschäftsjahr 2001 hatte der TK-Konzern noch eine Prämie von fünf Cent pro Aktie an seine Aktionäre ausgezahlt und dafür 83 Millionen Dollar ausgegeben. Aufgrund eines Schuldenbergs von 26,6 Milliarden Dollar soll dieser Betrag nun eingespart werden. Weitere acht bis zehn Milliarden Dollar soll der Verkauf der Geschäftssparte Yellow Pages einbringen (Computerwoche online berichtete).

Der TK-Konzern war in den vergangenen Monaten stark unter Druck geraten, nachdem die Kreditwürdigkeit auf den "Junk"-Status zurückgestuft wurde. Gleichzeitig überprüft die US-Börsenaufsicht SEC, ob Qwest seine Umsätze in den Jahren 2000 und 2001 künstlich aufgebläht hat (Computerwoche online berichtete).

Obwohl die Sparmaßnahmen von den Aktionären bei der Hauptversammlung in Dublin, Ohio, generell begrüßt wurde, machte sich der Konzern mit der geplanten Dividendenstreichung wenig beliebt. Die Anleger kritisierten dabei vor allem die im Vergleich zum Vorjahr von 4,22 Millionen auf 27 Millionen Dollar gestiegenen Bezüge von CEO Joseph Nacchio - Aktienoptionen nicht miteingerechnet. Gleichzeitig war der Kurs der Qwest-Aktie um über 90 Prozent von rund 66 auf zirka fünf Dollar eingebrochen. (mb)