DTP-Pionier hält Ausschau nach neuen Kandidaten

Quark distanziert sich von Übernahmeangebot an Adobe

25.09.1998

Noch vor wenigen Tagen hatte Quark mit seiner Absicht, den rund fünfmal größeren Erzrivalen zu übernehmen, für große Aufregung in der DTP-Gemeinde gesorgt. Doch während Quark-Chef Fred Ebrahimi in einem Schreiben an Adobes Führungsduo noch kürzlich behauptet hatte, sich den Konkurrenten notfalls auch im Zuge einer unfreundlichen Übernahme einverleiben zu wollen, sind nun moderatere Töne angesagt.

Nach den Worten von Ebrahimi komme eine Übernahme von Adobe nun doch nicht in Frage, weil "wir den Deal auf freundliche Art und Weise klären wollten" und Adobe stets harsch auf die Transaktionsgelüste Quarks reagiert habe. Darüber hinaus warte der Quark-CEO noch heute vergeblich auf einen Rückruf von Adobe-Chairman und Chief Executive Officer (CEO) John Warnock sowie Adobe-President Charles Geschke. Erschwerend sei auch die Reaktion des Adobe-Topmanagements hinzugekommen, das präventiv kurzfristig Investment-Banker engagiert hatte, um die Übernahme möglichst teuer zu gestalten.

"Der Hauptgrund, weshalb beide Herren nicht mit uns diskutieren wollten, war egoistischer Natur", glaubt Ebrahimi. Nichtsdestotrotz wolle Quark nun nach anderen Akquisitionsmöglichkeiten Ausschau halten. Aufgrund der derzeit niedrigen Aktienkurse an der US-Börse "gibt es nun mehrere Übernahmekandidaten", erklärte der Quark-Chef. Adobes Management reagierte auf Quarks Rückzug indes relativ wortkarg: "Wir sind zufrieden damit, daß Quark keine weiteren Akquisi- tionsgedanken hegt", so Topmanager Warnock in einem Statement.