Qualifikationsmängel erschweren Mikro-Einsatz

15.06.1984

KOBLENZ (VWD) - Als Hauptproblem bei der Einführung von Mikroelektronik in kleinen und mittleren Unternehmen erweist sich häufig die fehlende Qualifikation des vorhandenen Personals. Daneben gelten die notwendigen Entwicklungsarbeiten zur Anwendung der neuen Technologie sowie die laufende Betreuung durch Lieferanten offenbar als weitere Schwierigkeiten. Zu diesem Ergebnis kommt die Industrie- und Handelskammer Koblenz in einer Umfrage bei rund 2300 Industriebetrieben.

Allerdings verzeichnete die IHK nur eine Rücklaufquote von rund 25 Prozent, was sie zu der Vermutung veranlaßte, daß "weiten Kreisen der betroffenen Industrien offensichtlich das nötige Problembewußtsein fehlt ".

Am ehesten scheine sich die Mikroelektronik noch in den Branchen Maschinenbau und Metallindustrie durchzusetzen, hieß es weiter. Hauptanwendungsbereich der neuen Technologie bleibe offensichtlich Büro/Verwaltung. Daneben spiele die Mikroelektronik anscheinend im Produkt- oder Produktionsprozeß (vorwiegend als Steuerungs-, Meß- oder Prüfinstrument) eine gewisse Rolle. Die Gründe für die Entwicklung mikroelektronisch-gesteuerter Produkte seien hauptsächlich kunden- und absatzbezogen, während die Mikroelektronik im Produktionsprozeß in erster Linie wegen der größeren Exaktheit in der Bearbeitung der Werkstücke Einsatz finde.

Außerdem ermittelte die IHK Koblenz in ihrer Umfrage, daß die Unternehmen die Investitionskosten für die Einführung dieser neuen Technologie zwar als relativ hoch angesehen, sie durch die Anwendung der Mikroelektronik jedoch niedrigere Produktionskosten, eine zunehmende Produktivität und damit eine verbesserte Konkurrenzfähigkeit erwarten. Eine negative Auswirkung auf die bisherigen Beschäftigtenzahl wurde nicht gesehen.