Speicher unter dem Namen Qimonda würden künftig dem OEM-Geschäft vorbehalten bleiben, sagte Europachef Jörg Strughold am Dienstag in Dresden. Damit findet sich Speicher unter dem Konzernnamen demnächst ausschließlich in den Rechnern der großen Computerhersteller und Erstausrüster; im Einzelhandel werden die Produkte unter Aeneon vertrieben. Mit dem Zusatz "by Qimonda" will die Infineon-Tochter aber den Ursprung klarstellen.
"In der Vergangenheit haben die beiden Marken teilweise die gleichen Produkte im gleichen Markt angeboten", beschrieb Strughold das Dilemma, "da wollen wir jetzt für Klarheit sorgen." Die Notwendigkeit einer zweiten Marke begründete er mit großen Unterschieden zwischen dem Geschäft mit Endkunden und dem mit Computerherstellern.
Aeneon wurde vor zwei Jahren noch von der Konzernmutter Infineon als günstige Marke für No-Name-Computer eingeführt. Ein neues Logo in den Qimonda-Farben soll nun die neue Positionierung als alleinige Endkunden-Marke verdeutlichen. Parallel wird auch die Produktpalette erweitert, vor allem um Arbeitsspeicher für Großrechner und besonders schnellen Speicher für Spielefans. Weitere Produktgruppen wie etwa Flash-Speicher für Digitalkameras oder MP3-Spieler will Qimonda möglicherweise von Auftragsfertigern beziehen und unter Aeneon anbieten. "Darüber diskutieren wir gerade", sagte Strughold.
Welchen Umsatz Qimonda mit seiner Zweitmarke machen will, sagte Strughold auf Nachfrage nicht. Die Erlöse sollen dank neuer Vertriebspartner speziell in Osteuropa aber steigen. 2006 lag der Konzernumsatz bei 3,8 Milliarden Euro; die Zahlen für 2007 legt das Unternehmen am 8. November vor. Die Namensumstellung startet etwa zum gleichen Zeitpunkt und soll binnen drei Monaten abgeschlossen sein. (dpa/tc)