OEM-Geschäft mit SNI soll bleiben

Pyramid startet Deutschland-Vertrieb für Unix-Mainframes

03.05.1991

MÜNCHEN (CW) - Weil ihr nach eigenen Angaben das OEM-Geschäft als einziger deutscher Vertriebskanal zu eng geworden ist, läßt sich die kalifornische Pyramid Technology in der Nähe von München nieder. Die Pyramid Technology GmbH, Grasbrunn, wird von dem ehemaligen Unix-Chef bei Nixdorf, Bernhard Wöbker (41) geleitet, wie das Unternehmen mitteilt.

Als OEM-Lieferant für Nixdorfs Targon/35-Serie bediente die amerikanische Pyramid in Deutschland bisher vor allem den MDT-Markt, während die neue Direktvertriebs-Gesellschaft vorwiegend Unix-Systeme im Leistungsbereich von Mainframes vertreiben will. In Konkurrenz zur Siemens-Nixdorf Informationsysteme AG, mit der weiterhin das OEM-Abkommen existiert, steht man daher weniger im Midrange-Bereich; vielmehr will man nach den Worten Wöbkers gegen die BS2000-Systeme antreten außerdem natürlich gegen MVS-basierte Großcomputer.

Die Produktpalette des kalifornischen Herstellers umfaßt die sogenannten "Miserver" mit Rechenleistungen zwischen 14 und 300 MIPS. Das Spitzenmodell soll laut Hersteller über 200 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten. Mit dieser OLTP-Performance sieht man sich befähigt, im Bereich rechenintensiver kommerzieller Anwendungen ein Wort mitzureden.

Zur deutschen Pyramid-Geschäftsleitung gehören neben Wöbker noch Manfred Metzger (38) und Friedrich Schanda (44). Beide sind ehemalige Nixdorfer beziehungsweise SNI-Mitarbeiter. Metzger, bei SNI verantwortlich für den weltweiten OEM-Vertrieb, leitet den Vertriebsbereich auch bei seinem neuen Arbeitgeber. Schanda, schon früher bei Nixdorf (Marketing, Vertrieb) ausgestiegen und seitdem als freiberuflicher Berater tätig, untersteht künftig der Bereich Software-Support des neuen Mainframe-Vertreibers.