PTT rationalisieren Telefonabrechnung

05.09.1980

BERN (sg) - Jetzt löst sich endlich auch die PTT vom Datenträger Lochkarte, der bei ihr bislang noch als Einzahlungskarte für die zweimonatige Telefonabrechnung eine ebenso teure wie unflexible Verwendung fand. Statt dessen werden nun die blauen OCR-beschrifteten VESR-Einzahlungsscheine zum Zuge kommen.

Die Umstellung soll sich für alle 17 Kreistelefondirektionen und damit etwa 2,7 Millionen Fernmeldeabrechnungen vom Herbst 1980 bis zum Frühjahr 1981 abwickeln. Die PTT werden ihre Kunden jeweils einige Tage vor der ersten Zustellung der VESR-Rechnung mit einem persönlichen Schreiben orientieren.

Die Ablösung der fast 30 Jahre lang verwendeten, gelochten Einzahlungskarte erfolgt im Rahmen des EDV-Projektes Gefeco, mit dem die PTT den Gebührenbezug der Fernmeldedienste mit Computer grundlegend überarbeiten. Das neue, aus Empfangsschein und Einzahlungsschein bestehende Rechnungsformular erlaubt unter anderem eine Aufteilung der Telefon- und der Telefonrundspruchabonnemente und ermöglicht, die Gebühren für die verschiedenen Kategorien von Radio- und Fernsehkonzessionen, den Orts- und Autoruf, die Mietleitungen sowie für den Bezug von Telefonbüchern und anderen Drucksachen separat aufzuführen. Einzelangaben über den automatischen Telefonverkehr werden dagegen erst Mitte der achtziger Jahre im Zusammenhang mit der technischen Modernisierung des gesamten Fernmeldesystems möglich sein.

Der neue Gebührenbezug bringt nicht nur den Kunden, sondern auch den PTT betriebsintern wesentliche Verbesserungen. So werden nach der Umstellung auch die einzelnen Daten nicht mehr wie bisher auf Lochstreifen, sondern neu auf Disketten erfaßt und von den Kreistelefondirektionen über Telefonwählleitungen direkt ins elektronische Rechenzentrum der PTT nach Bern-Ostermundigen übermittelt.