Istel faßt Beschlüsse zur europäischen TK-Koordination:

PTT Manager planen für Europa '92

30.06.1989

VERSAILLES (IDG) - Die Postverwaltungen (PTT) in Europa versuchen eine gemeinsame Linie für ihre "kontroversen" Systeme zu finden. Mit Blick auf den Binnenmarkt haben sich 19 von 22 Information-Systems-Manager (MIS) europäischer PTTs in der Institution Istel '92 organisiert und Pläne geschmiedet, die Systeme halbwegs unter einen Hut zu bringen.

Noch ehe die Manager das Feld der gemeinsamen Systementwicklung bestellen konnten, standen für die Istel '92 zwei Tabu-Zonen fest: Netzwerk-Management und Sicherheit. Die Expertenrunde einigte sich darauf, wegen der fehlenden Aussicht auf einen Konsens, diese Themen von der Planung auszuschließen. Tatsächlich haben die PTTs verschiedene Netzwerk-Management-Systeme, die bis auf wenige Ausnahmen nicht kompatibel sind. Außerdem sei es, so ein Istel-Vertreter, schwer, einen ansprechenden Sicherheitslevel in Europa zu erzielen.

Trotz der beiden Planungslücken sehen die PTTs die Kooperation im Hinblick auf 1992 als unerläßlich an. Das Gremium faßte daher mehrere Beschlüsse, die der gemeinsamen Entwicklung in zehn Hauptbereichen dienen sollen. So sieht der Plan der Istel zum Beispiel vor, daß eine PTT für einen multinationalen Kunden alle Dienste bereitstellen kann auch wenn das Hoheitsgebiet anderer PTTs berührt wird.

Ferner einigten sich die Manager darauf, internationale Industrie-Standards zu unterstützen, insbesondere das OSI-Protokoll File Transfer, Acess and Management (FTAM) für den elektronischen Datenaustausch. Darüber hinaus beschloß die Institution ein verwaltungsübergreifendes Rechnungswesen. Es soll die Zahlung der PTTs untereinander, für die Nutzung der Telekommunikationsmedien und -dienste regeln.