Psipenta strafft die Lieferlogistik

16.03.2006
Der ERP-Hersteller bietet neue Chargen- und Warehouse-Funktionen für Automobilzulieferer.

Firmen aus dem Maschi- nen- und Anlagenbau zählten schon immer zur Klientel von Psipenta. Nun möchte das Unternehmen stärker als bisher Automobilzulieferer ansprechen. Beispielsweise können solche Unternehmen über neue Funktionen Packmittel (das sind zum Beispiel spezielle Behälter, die der belieferte Fahrzeughersteller bereitstellt) bereits während der Produktion disponieren. Bislang war das erst beim Versand möglich. Engpässe und damit Lieferschwierigkeiten sollen Anwender so vermeiden können. Zudem sind Behältnisse mitunter teuer und stehen daher nur in begrenztem Umfang zur Verfügung.

In die gleiche Richtung zielen die Funktionen zum Abgleichen von Ladungsträger-Kontoauszügen. Auf diese Weise lässt sich feststellen, wo welche Packmittel gerade stehen: beim Hersteller, beim Lieferanten oder auf dem LKW auf der Straße.

Methoden zum Splitten und Zusammenführen von Chargen sollen Zulieferern helfen, chargenpflichtige Teile flexibler zu produzieren. Gleichzeitig gewährleistet das System laut Softwareanbieter aber auch weiterhin eine Rückverfolgbarkeit von Chargen. Zu Chargenzusammenführungen kommt es beispielsweise, wenn ein Lieferant verschiedene "interne" Chargen als eine Kundencharge an den Besteller ausliefert. Chargensplitting ist angebracht, wenn nicht alle Artikel in einem Werk, sondern in unterschiedlichen Standorten gefertigt werden. Eine Rückverfolgung ist erforderlich bei Störungen oder gar Unfällen mit Fahrzeugen. Die Autohersteller binden dann ihre Zulieferer in die Ursachenforschung ein. Diese müssen auf Anfrage zeitnah darlegen können, wie ein Teil in die Produktion und damit ins Endprodukt Auto eingegangen ist.

Durch die Kopplung des Warehouse-Managements und der Fertigungssteuerung innerhalb der Psipenta-ERP können Firmenangaben zufolge Zulieferer, die vorgefertigte Baugruppen an den Fahrzeuglieferanten oder an den Autohersteller ausliefern, ihre Prozesse besser steuern. Hier hat der Softwarehersteller bisher autarke Produktlinien kombiniert. Diese Kopplung ist in manchen Fällen sinnvoll, da Lieferanten, die bisher eher als Spedition fungierten, nun die Teile vormontieren, so dass sie neben dem Lager und der Warenlogistik auch eine Materialdisposition und Fertigungssteuerung benötigen. (fn)