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Psinet fliegt von der Nasdaq

24.04.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Börse Nasdaq wird am kommenden Freitag das Delisting des vor dem Ruin stehenden Internet-Service-Providers (ISPs) Psinet vornehmen. Der Handel der Psinet-Aktien ist bereits seit dem 3. April 2001 ausgesetzt, als das Wertpapier auf 19 Cent fiel, und wird bis zum Freitag nicht wieder aufgenommen. Der ISP kündigte in einer Stellungnahme an, keine Berufung gegen die Entscheidung der Nasdaq einzureichen. Trotz allem versuche man weiterhin, Teile des Unternehmens oder die gesamte Firma zu verkaufen. Psinet erwägt derzeit die Beantragung von Gläubigerschutz nach dem US-Gesetz "Chapter 11". Das Unternehmen warnte jedoch davor, dass keiner dieser Schritte eine Garantie dafür sei, die Firma vor dem Bankrott zu retten.

Auch die Internet-Community-Company TheGlobe.com wurde von der Nasdaq "gefeuert". Der Dotcom, die noch 1998 mit einem Kursanstieg von 606 Prozent an ihrem ersten Börsentag Geschichte schrieb, gelang es letztlich nicht mehr, über den von der US-Börse geforderten Mindestkurs von einem Dollar kommen. Das New Yorker Unternehmen beliefert Firmen wie Rollingstone.com, AOL Time Warners Road Runner und die britischen Ableger von AOL, Excite und Netscape mit Community-Diensten und Content.

Ferner warnte die Nasdaq den ISP Covad Communications vor einem Delisting, da das Unternehmen es versäumt hatte, wichtige Finanzdokumente für sein Fiskaljahr 2000 bei der US-Börsenaufsicht einzureichen. Die kalifornische Company will sich nun um eine Anhörung bei der Nasdaq bezüglich ihres Handelsstatus bemühen. Covad erklärte, man werde die kompletten Finanzergebnisse zum abgelaufenen Fiskaljahr voraussichtlich in der zweiten Maiwoche bei der Börsenaufsicht einreichen.