Mehr Transparenz bei der Zuordnung von Ressourcen

PSA-Tool verhindert Planungskollisionen

01.09.2000
Angesichts des akuten Mangels an IT-Spezialisten ist das Management der vorhandenen Ressourcen ein entscheidendes Wettbewerbskriterium. Die Unternehmens- und Technologieberatung Renaissance Worldwide suchte deshalb eine Lösung, mit der sich die Berater effektiver einsetzen lassen. Wo sie fündig wurde, beschreibt Peter Essler*.

Den Fachkräftemangel bekommen bei Renaissance vor allem die Line-Manager zu spüren, denn sie müssen die Ressourcen für neue Projekte zur Verfügung stellen. Dazu gehört, in Erfahrung zu bringen, welche Mitarbeiter wann verfügbar sind, wer die geforderten Skills besitzt und was der Einsatz dieser Leute kostet. Mit zunehmendem Wachstum des Unternehmens wurde es immer zeitaufwändiger, diese Informationen zu beschaffen. Zu haben waren sie entweder nur mündlich oder aber aus ganz unterschiedlichen, über mehrere Standorte verteilten Systemen; Mitarbeiterdaten und Projektpläne waren über Lotus-Datenbanken, Office-Applikationen und eigenentwickelte Client-Server-Anwendungen verstreut. Was fehlte, war ein Überblick über alle Ressourcen und Zeitpläne der einzelnen Niederlassungen.

Deshalb suchte Renaissance ein System, das Planungskollisionen vermeiden hilft. Es sollte eine wirtschaftliche Einsatzplanung unterstützen, die Auslastung der Consultants sicherstellen und die Auswahl nach bestimmten Skills ermöglichen. Erforderlich war zudem eine Integration der beiden deutschen Standorte Starnberg und Frankfurt am Main.

Nach der Evaluierung von insgesamt 20 Projekt- und Ressourcen-Management-Systemen entschied sich Renaissance im September 1999 für die Lösung "Intelligent Planner" von Augeo, einen hierzulande in München ansässigen Spezialisten für Professional Service Automation (PSA). Innerhalb von drei Monaten führte ein Team aus Renaissance- und Augeo-Mitarbeitern das System ein - für zehn Anwender im Line-Management sowie in den Bereichen Vertrieb, Produkt-Management und Geschäftsführung. Implementiert wurde die Software innerhalb einer dreischichtigen Client-Server-Umgebung und auf Basis einer "Oracle8"-Datenbank. Seit Dezember 1999 ist sie im Einsatz.

Mit Intelligent Planner lassen sich Angebots- und Auftragsvolumina auswerten sowie Aussagen über Auslastung und Verfügbarkeit einzelner Berater machen. Ein Vorteil des Tools besteht zudem darin, dass eine flexible Ressourcenzuteilung erlaubt. Verschieben sich beispielsweise die Prioritäten, können Ressourcen für eine begrenzte Zeit einem anderen Projekt zugeteilt werden. Rollenabhängige Sichtweisen auf die Unternehmensdaten machen komplexe Abläufe überschaubar und erleichtern die Entscheidung bei der Projektplanung.

Seit Juli dieses Jahres sind auch die Niederlassungen in London und Paris in das System integriert. Bis Jahresende sollen die Standorte Bombay, Sydney und Singapur folgen. Darüber hinaus plant Renaissance, die Projektleiter einzubinden. Das Tool soll ihnen bei der Detailplanung ihrer Projekte helfen. Schließlich wird die Serviceprozesskette mit einer Schnittstelle zwischen Intelligent Planner und interner Leistungsverrechnung vervollständigt.

*Peter Essler ist Line-Manager am Renaissance-Standort Starnberg bei München.

DER ANWENDERRenaissance Worldwide zählt mit 7000 Mitarbeitern an derzeit 120 Standorten zu den 20 größten Unternehmens- und Technologieberatungen weltweit. Hauptsitz der Consulting-Firma ist Waltham, Massachusetts. Im Geschäftsjahr 1998 erwirtschaftete sie einen Umsatz von rund 800 Millionen US-Dollar. Im deutschsprachigen Raum betreibt das Beratungsunternehmen Niederlassungen in Starnberg, Frankfurt und Zürich und beschäftigt hier insgesamt etwa 80 Mitarbeiter.