Neutrale Systemberatung für Kleinbetriebe

Prozeßrechner Ó la carte

30.04.1976

KÖLN - "Kleine und mittlere Betriebe waren bisher, bei der Auswahl von Prozeßrechnern für die Fertigungssteuerung den Hardware-Herstellern nahezu schutzlos ausgeliefert." Mit diesem (für die Hersteller) unbequemen Satz faßt Professor Theodor Ellinger, Direktor des Seminars für Allgemeine und Industrielle Betriebswirtschaftslehre an der Universität Köln, die Ergebnisse einer zweijährigen Forschungsarbeit zusammen.

Das soll anders werden: Auf Initiative des Industrie-Seminars der Uni Köln, des Rationalisierungs-Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft e.V (RKW) und des Bundeswirtschaftsministeriums wurde ein Konzept "zur Gestaltung und Bewertung von Produktionsplanungs- und -steuerungssystemen" entwickelt, das mittelständischen Industriebetrieben als "Leitfaden" bei der Systemauswahl dienen soll. Ellinger hat 38 Unternehmen untersucht und dabei festgestellt, daß die Kleinen oft selbst nicht wissen, welche Probleme sie haben". Ziel der Erhebungen war, branchenunabhängige Gemeinsamkeiten herauszufinden, die schließlich die Grundlage des neuen Planungsprogramms bildeten.

Nach dem neuen Konzept, das einer neutralen Systemberatung gleichkommt - demnächst sollen erste RKW-Schulungen durchgeführt werden -, kann sich der industrielle Kleinbetrieb ein auf das eigene Unternehmen zugeschnittenes Prozeßsteuerungssystem selbst zusammenstellen - Computer Ó la carte gewissermaßen. Größter Vorteil des Modells ist seine Anwendbarkeit auf alle Industriezweige. Dazu RKW-Sprecher Hans Rühle von Lilienstern: "Das ist ein echter, Knüller." sf