Technische Highlights von der Ensa@work in München

Prozessorkarten und Archiv-System von HP

14.05.2004
MÜNCHEN (kk) - Hewlett-Packard feierte auf der "Ensa@work" in München ein Jahr "Adaptive Enterprise" und stellte dazu neue Produkte vor. Neben einer Itanium-Erweiterungskarte für Server sorgte ein neuartiger Grid-Speicher für Aufmerksamkeit.

HPs Kongress Ensa@work, der diesmal in München abgehalten wurde, hat sich von einer Speicherveranstaltung zu einer Leistungsshow des gesamten IT-Konzerns gemausert. Unter den präsentierten Neuerungen finden sich im Hardwarebereich zwei Highlights: die Prozessorkarte "mx2" und das Archivsystem "Reference Information Storage System" (Riss).

Die mx2 hat HP für die hauseigenen "Integrity"-Server, die mit Intels Itanium-Prozessoren arbeiten, entwickelt. Sie ist mit zwei Itanium-Chips und einem Level-4-Cache mit 32 MB bestückt. Das Modul passt bei bestehenden Servern in den Slot, der bislang mit Einzelprozessor-Boards belegt ist. Integrity-Rechner, die jetzt vier oder mehr CPUs enthalten, sollen ab Juni von der Neuentwicklung profitieren. Das Flaggschiff der Reihe, der "Superdome", kann dann mit 128 Prozessoren statt wie bisher mit 64 CPUs rechnen. Ein Superdome auf Basis der mx2-Karte soll in der Einstiegsversion für 309 000 Dollar zu haben sein. HP hat die Rechnerkarte nach eigenen Angaben entwickelt, um den Anwendern die Wartezeit bis zur Freigabe von Intels "Montecito"-Prozessor zu verkürzen. Dieser Itanium-Chip mit zwei Rechenkernen soll frühestens Mitte 2005 auf den Markt kommen.

Im Rahmen von HPs Bemühungen um Information-Lifecycle-Management (ILM) stellte die Company mit dem Reference Information Storage System ein Grid-basierendes Archivsystem vor. Das Gerät wurde von dem Startup-Unternehmen Persist Technologies entwickelt, das HP im vergangenen Jahr übernommen hat.

Der Speicher, der zusammen mit Beratungs- und Implementierungsservices direkt von HP vermarktet wird, ist zunächst nur für E-Mails aus Lotus Notes und Microsoft Exchange geeignet. Rusty Smith, Director of Information Lifecycle Management von HPs Network Storage Solutions, begründet den Vorrang der E-Mail-Archivierung so: "Durchschnittlich sendet oder empfängt jeder Arbeitnehmer 84 E-Mails pro Tag. Bei 1000 Mitarbeitern sammeln sich jährlich zwei Millionen elektronische Nachrichten an, die gespeichert und bei Bedarf wiedergefunden werden müssen." Dabei sei weniger die Ablage als das Wiederfinden benötigter Informationen problematisch.

Der Riss-Speicher ist aus "smart cells" aufgebaut, die jeweils aus drei Elementen bestehen: einem Festplattenspeicher, einem "Proliant"-Server als Prozessor und einer Indizierungs- und Suchmaschine. Jede Zelle speichert inhaltsabhängige Indices, Meta- und Dokumentenreferenz-Daten. Dazu hat HP Suchwerkzeuge für schnelles Aufspüren und Zugreifen auf die benötigten Informationen eingebaut. Zur einfacheren Verwaltung stellt sich das System den zugreifenden Rechnern als Single System Image dar. Die einzelnen Zellen lassen sich in Grid-Manier zusammenschalten und sollen nach Herstellerangaben nahezu unbeschränkt skalierbar sein.

Ähnlich wie andere moderne Archivsysteme - etwa EMCs "Centera" - lässt sich der Riss-Speicher auch für die revisionssichere Aufbewahrung von Informationen nutzen.

Features von Riss

- IT-Administrator legt Archivierungsregeln fest.

- Automatisches Durchsuchen der elektronischen Briefkästen der Anwender und Extrahieren der Nachrichten und Anhänge.

- Migration von unternehmenskritischen Files in das Archiv.

- Revisionssichere Verwahrung von Informationen und Löschung der Daten nach Ablauf der Aufbewahrungspflichten.

- Selbständiges Löschen von Duplikaten aus dem Archiv.

- Suche nach Inhalten sowohl in den E-Mails als auch den Anhängen.