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Prozessor-Probleme bremsen Acht-Wege-Server aus

29.09.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Neben dem Debakel mit dem Rambus-Chipsatz "820" hat Halbleiterriese Intel derzeit noch mit einem weiteren technischen Problem zu kämpfen: Einige "Xeon"-Pentium-IIIs funktionieren nicht in Acht-Wege-PC-Servern, die mit Intels hauseigenem "Saber"-Motherboard bestückt sind. Sie überschreiten unter Umständen die zulässige Leistungsaufnahme und können damit die Systeme zum Absturz bringen.

Betroffen sind die 550-Megahertz-Varianten des Xeon mit 512 KB oder 1 MB L2-Cache, die viele Hersteller der High-End-Version mit 2 MB Cache aus Kostengründen vorgezogen haben. Der 512-KB und 1 MB-Chip waren in Stückzahlen für 980 beziehungsweise 1980 Dollar zu haben, die 2-MB-Ausführung ist mit 3692 Dollar erheblich teurer. Diese enormen Preisunterschiede rühren daher, daß beim Xeon im Gegensatz zu sonstigen CPUs der Cache genauso schnell getaktet ist wie der Prozessorkern. Die dafür nötigen Hochleistungs-Speicherchips kann einzig Intel selbst (bei hohen Ausschußraten) produzieren. Intel hat den Vertrieb der betroffenen Xeon-Prozessoren zwischenzeitig eingestellt und empfiehlt Herstellern, diese nicht zusammen mit der Saber-Platine zu verwenden. Ein Unternehmenssprecher erklärte, man hoffe, das Problem binnen der nächsten drei Wochen behoben zu haben.