Proteste der Softwarehaeuser zeigen Wirkung Microsoft will Entwickler mit modifiziertem NDA besaenftigen

13.05.1994

SAN MATEO (IDG) - Fuer Aufregung hatte ein Nondisclosure-Agreement (NDA) von Microsoft gesorgt, mit dem der Windows-Anbieter Entwickler von Konkurrenztechnologien zu Windows 4 unter Druck setzen wollte.

Proteste der unabhaengigen Softwarehaeuser tragen nun erste Fruechte: Microsoft will mit einer abgeaenderten Fassung der Einverstaendniserklaerung empoerte Entwickler beruhigen.

Microsofts Praeventivmassnahme gegen Konkurrenzprodukte zu Windows 4 (siehe CW Nr. 17 vom 29. April 1994, Seite 1: "Microsoft uebt Druck auf Windows-Entwickler aus"), hat offensichtlich ihren Zweck verfehlt. Nachdem Wordperfect heftige Kritik an Microsofts Anschreiben verlauten liess, ist der PC-Softwaregigant nun dazu uebergegangen, ein neues NDA in Umlauf zu bringen.

Nach Angaben der CW-Schwesterpublikation "Infoworld" haben bereits mehrere Softwarehaeuser, darunter Sun Microsystems, Santa Cruz Operation und der Netzspezialist Novell, modifizierte NDAs erhalten. Trotz dieses Rueckziehers verteidigt Bob Kruger, Director of Strategic Relations and Standards bei Microsoft, die urspruengliche Version des NDAs: "Wann hat Honda in der letzten Zeit General Motors dazu eingeladen, das neueste Triebwerk fuer das Modell Accord zu besichtigen?"