Router-Hersteller teilt Networking-Aktivitaeten in zwei Divisions auf

Proteon verbucht 2,7 Millionen Dollar Verlust im ersten Quartal

07.05.1993

In dem Fehlbetrag sind, wie Branchenkenner vermuten, auch Kosten fuer Restrukturierung in Hoehe von 1,7 Millionen Dollar enthalten. Im Zuge dieser Massnahme hat das Unternehmen seine Aktivitaeten in die beiden Divisions Token-Ring-Adapter und Hubs sowie den Bereich Internetworking aufgeteilt.

Allen Swan, Proteons Europa-Manager in London, bestaetigte gegenueber der COMPUTERWOCHE einen Nettoverlust von 2,66 Millionen Dollar im ersten Quartal 1993. Im Vergleichszeitraum 1992 hatte Proteon noch ein Plus von 1,7 Millionen Dollar erzielt. Die Kosten fuer die Restrukturierung beziffert Swan auf 2,3 Millionen Dollar.

Gruende fuer Proteons Schwierigkeiten sieht Gernot Trathnigg, ehemaliger Proteon-Vertriebsleiter, im Miss-Management des Unternehmens. So habe die Company versucht, nicht zugelassene X.25-Produkte zu verkaufen und im Token-Ring-Bereich "die technische Entwicklung der letzten zehn Jahre verschlafen". Zudem sind Proteons Produkte laut Trathnigg nicht 100prozentig IBM-kompatibel.

Europa-Manager Swan wollte zu Trathniggs X.25-Aeusserung keine Stellungnahme abgeben mit der Begruendung, er kenne sich im X.25- Markt nicht aus. Fuer den Token-Ring-Bereich raeumte Swan ein, dass sich das Unternehmen im ersten Quartal 1993 einem unerwartet starken Preisdruck gegenuebersah. Als weitere Gruende fuer die schlechte Ertragslage fuehrt der Europa-Chef an, dass die Restrukturierung sowie die neue Marketing-Strategie noch nicht voll gegriffen haetten.

Swan betont jedoch, dass die Europa-Dependance der Company von den Schwierigkeiten der Amerikaner nicht betroffen sei: "Bisher liefen die Geschaefte in Europa sehr zufriedenstellend."