Studie der FHS St. Gallen legt nahe

Projekte scheitern am Anforderungs-Management

03.07.2008
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Erkenntnisse aus der Studie

FHS-Professor Peter Jaeschke betrachtet das Anforderungs-Management als Fortsetzung des Business-IT-Alignment.
FHS-Professor Peter Jaeschke betrachtet das Anforderungs-Management als Fortsetzung des Business-IT-Alignment.
Foto: FHS St. Gallen

Vor allem die geringe Zufriedenheitsrate von 25 Prozent belegt, dass die Befragten den Status quo ihres Anforderungs-Managements kritisch sehen. Der Handlungsbedarf ist ihnen durchaus bewusst. Sie nehmen ihn vor allem in der Erhebung funktionaler Anforderungen, der Stakeholder-Auswahl und der Kommunikation zwischen den Projektverantwortlichen wahr. So bestätigten 77 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass der mangelhafte oder fehlende Informations- und Meinungsaustausch häufig zu Missverständnissen führe - und damit zu unkontrolliert ablaufenden Anforderungsänderungen.

Doch die Studie zeigt klar auf, dass die Konsequenzen aus dem identifizierten Handlungsbedarf noch nicht gezogen wurden. Das Requirements Engineering hat in den Unternehmen längst nicht den Stellenwert, der ihm aufgrund seiner Bedeutung zukommt, bemängelt Projektleiterin Ott. Wer die Rate der Projekte, die an den Anforderungen der Auftraggeber vorbeientwickelt werden, senken wolle, müsse das ändern (siehe auch: "Chaotische Entwicklung verschlingt Milliarden"). "Professionelles Requirements Engineering ist die konsequente Fortsetzung eines erfolgreichen Business-IT-Alignment", heißt das Fazit von Peter Jaeschke, Studienleiter Master of Advanced Studies in Business Process Engineering an der FHS St.Gallen. Eine detaillierte Auswertung der Studie ist voraussichtlich ab Anfang August zu beziehen - unter http://www.ipmsg.ch/~ipm/index.php?option=com_dfcontact&Itemid=24&lang=german.