Projekt-Management: Viel Ärger und schlechte Karriereaussichten

16.04.2003
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

der Mitarbeiter hat sich in den meisten Unternehmen verschlechtert.

Zu 80 Prozent Psychologe

Unsicherheit, Angst vor Arbeitsplatzverlust und Demotivation seien keine Ausnahmeerscheinungen mehr. Deshalb hat in den letzten Jahren aus seiner Sicht eine eindeutige Verschiebung der Fähigkeiten eines Projektleiters stattgefunden. Er müsse heute „zu 80 Prozent Psychologe, zu zehn Prozent Fachexperte und zu zehn Prozent Betriebswirt sein“, lautet seine klare Definition des Berufsprofils.

Heike Vocke, Informatikerin, Dozentin und selbständige Projektleiterin, bestätigt diese Einschätzung. Unternehmen könnten keinen größeren Fehler machen, als einen Programmierer direkt zum Projektleiter zu befördern. Der Projektleiterjob sei nunmal nicht jedem in die Wiege gelegt, erst recht nicht einem IT-Profi. Deshalb sei eine einschlägige Ausbildung das A und O als erster Schritt auf diesem Weg.

Vocke sagt „Informatiker sind Individualisten“ und beobachtet in der Praxis, dass sie oft Kommunikationsdefizite haben - auch wenn sie es nicht zugeben. Deshalb gestalte sich die Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen nicht immer einfach. Zudem könnten sich Techniker schwer von ihrer Programmierarbeit lösen, wollten alle Fehler selbst verbessern und würden vergessen, dass sie sich „als Manager verstehen müssen“.