ERP-Abläufe im Business-Process-Management

Projekt Galaxy: SAP baut Netweaver zur SOA-Middleware aus

20.02.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Geschäftsregeln und BPMN

Die erweiterte Netweaver-Version soll Anwender in die Lage versetzen, Prozesse zu komponieren, die auch die Interaktion von Endanwendern einbeziehen. Dazu zählen beispielsweise Workflows, in die mehrere Personen eingebunden sein können. Mittels eines "Process Composers" entwirft der Entwickler künftig Prozesse, die der standardisierten Business Process Management Notation (BPMN) folgen. In die Plattform einbinden will der Hersteller außerdem die Geschäftsregeltechnik des im vergangenen Herbst übernommenen indischen Unternehmens Yasu. Damit soll es möglich sein, definierte Prozesse mit Geschäftsregeln zu hinterlegen.

Nach Darstellung von SAP sind Anwender jedoch nicht gezwungen, Software künftig nur noch über Prozessmodellierung einzurichten. Firmen können ihre ERP-Lösungen und die SAP Business Suite so verwenden wie bisher. Wer Prozesserweiterungen wünscht oder neue Prozesse bauen will, könne die neuen Methoden dazu verwenden. Firmen sollen eigene Prozesse entwickeln oder bestehende verändern können, ohne, wie noch in der R/3-Welt üblich, Programme zu schreiben und diese als User-Exits in die Standardsoftware einzufügen. Solche Erweiterungen bedeuten Mehrarbeit bei Release-Wechseln. Mit den Verfahren zur Prozessdefinition über Netweaver lässt sich das vermeiden. Noch sind jedoch bei weitem nicht alle SAP-Softwarefunktionen bereits als Enterprise Service im Enterprise Services Repository hinterlegt. Außerdem sind viele Unternehmen zunächst damit beschäftigt, ihre R/3-Systeme auf das aktuelle Produkt "SAP ERP 6.0" umzustellen. Somit dürfte es noch eine Weile dauern, bis Anwender in großem Stil mit Netweaver Prozesse modellieren. (fn)

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