In einer Pressemitteilung hat Qualcomm bekannt gegeben, dass nicht nur wie bislang bekannt der Snapdragon 652 optimal eine Zusammenarbeit mit Googles Project Tango gewährleistet, sondern auch der aktuelle Topchip Snapdragon 820. "Der Snapdragon 652 bietet viele Vorteile für Project Tango, inklusive hoher Genauigkeit, einheitlichem Zeitstempel für viele Datenströme von Sensoren, effizientes Verarbeiten ohne zusätzlichen Co-Prozessor und führende Kamera- und Sensorverarbeitungs-Technologie. Der Snapdragon 820 bietet die gleichen Features und darüber hinaus die Vorteile unserer Snapdragon-800-Klasse-Prozessoren mit höherer Leistung und sogar niedrigerem Stromverbrauch", heißt es in der Mitteilung.
Das liegt nach Angabe von Qualcomm daran, dass die 600er- und die 800er-Serie die gleichen architektonischen Vorteile genießen, die für Project Tango in mobilen Endgeräten nötig seien. Dadurch können die Chips die Daten der benötigten Sensoren (Gyroskop, Beschleunigungssensor und drei Kamerasensoren) problemlos gleichzeitig verarbeiten, so der Chiphersteller. Damit steht der Verbreitung der Tango-Technologie eigentlich kaum noch etwas im Weg, neben kommenden Spitzenmodellen werden auch bei Mittelklasseprodukten ganz neue Anwendungsszenarien möglich.
Projekt Tango erlaubt Smartphones und Tablets mittels maschinellem Sehen ihre Position ohne die Hilfe von GPS oder anderen signalbasierten Ortungstechnologien zu bestimmen. Dafür werden sogenannte ToF-Kameras benötigt, die per Laufzeitverfahren (ToF: Time of Flight) Distanzen bestimmen können. Diese Kameras senden einen Lichtimpuls aus und messen die Zeit, die bis zur Rückkehr des reflektierten Lichts vergeht und können so ihre Umgebung bis zu einer Entfernung bis etwa 40 Meter abtasten. Das ist etwa für die Navigation in Gebäuden spannend, wo ein GPS-Signal nicht mehr erfasst werden kann. Das erste kommerzielle Gerät mit Tango-Technik wird das Lenovo Phab2 Pro sein.