IG-Metall über Technologiefolgen:

Programmiertes Chaos in Sicht

13.01.1984

FRANKFURT (VWD) - Der Einsatz neuer Technologien in Industrie und Verwaltung bedroht bis 1990 nach Aussagen von IG-Metall- Vorstandsmitglied Karl-Heinz Janzen über drei Millionen Arbeitsplätze. Im gleichen Zeitraum werde die Zahl der Erwerbsfähigen noch um zwei Millionen zunehmen, sagte Janzen auf einer technologiepolitischen Tagung in Kirchheim.

Eine Bestandsaufnahme der IG Metall in 1100 Betrieben über Rationalisierungsmaßnahmen in Fertigung und Verwaltung ergebe die Tendenz, das alles auf ein "programmiertes Chaos" hinauslaufe. Allein durch computergestützte Verfahren in der Konstruktion und Fertigung (CAD/ CAM) seien fast 400 000 Arbeitsplätze bis 1990 gefährdet.

Die Auswirkungen des Einsatzes neuer Technologien würden heute schon geplant und vorbereitet, sagte Janzen weiter. Die Arbeitgeber und ihre Manager versuchten immer mehr, die Arbeitnehmer in ihre Systeme einzuspannen. In der Regel bedeuteten Rationalisierungsmaßnahmen im Betrieb eine Intensivierung der Arbeit, dann könnten Einsparungen vorgenommen und Personal abgebaut werden.