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Programmiersprache C++ bleibt weit verbreitet

25.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Nutzung von C++ erfreut sich wachsender Beliebtheit und kann weiterhin gegen Sprachen wie Java oder C# bestehen. Dies zumindest behauptete jetzt C++-Erschaffer Bjarne Stroustrup auf der Accu-Entwicklerkonferenz im englischen Oxford. Stroustrup, der an der Texas A&M University unterrichtet, schätzt, dass heute über drei Millionen Programmierer mit C++ arbeiten. Zudem würde die Nachfrage in den Projekten steigen, und auch auf den Lehrplänen der Universitäten würden sich wieder mehr Kurse finden. Dass dies der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt sei, liege laut Stroustrup vor allem am fehlenden Marketing für C++. So sei bekannt, dass beim Mars-Rover-Programm Java genutzt wurde, doch kaum einer wisse, dass beispielsweise die Routenplanung im System mit Hilfe von C++-Logik erfolge.

Marktforscher teilen indes nur zum Teil den Optimismus der C++-Vaters. So hält John Rymer, Analyst bei Forrester Research, die Zahl von drei Millionen Entwicklern für durchaus plausibel. Umfragen hätten zudem die weite Verbreitung bestätigt: Danach nutzten von 100 Unternehmen 59 Prozent C/C++, 61 Prozent Visual Basic und 66 Prozent Java-Code in ihren produktiven Systemen. Regelmäßige Untersuchungen durch die Analysten von Evens Data, kommen allerdings zu dem Ergebnis, dass der Einsatz von C++ in den letzten sechs Jahren stetig zurückgegangen ist. So gaben 1998 noch 76 Prozent aller befragten Entwickler an, die Sprache einzusetzen. Im letzten Jahr waren es noch 46 Prozent. Trotzdem sei es falsch zu behaupten, dass Java und Microsofts Programmiersprachen die Welt beherrschen, warnte James Governor Analyst bei Redmonk. "C++ spielt weiterhin eine wichtige Rolle und Skriptsprachen wie PHP und Python sind auf dem Vormarsch." (as)