SES-Testsystem für IBM-Anwender:

Programm-Check im geschlossenen Rahmen

14.01.1983

NEUBIBERG (pi) - Ein Programmtestsystem für IBM-Anwender hat das Budapester Labor der Software Engineering Service GmbH (SES) aus Neubiberg entwickelt.

Das System mit dem Namen "Softest" beruht nach Angaben aus Neubiberg auf dem Prinzip der dynamischen Assertionen. Als Assertionen bezeichnen die Entwicklungsingenieure Behauptungen über Pre- und Postkonditionen der Funktionen sowie der Input- und Outputwertbereiche der Daten. Die dynamischen Assertionen werden während des Tests interpretiert. Einige dieser Behauptungen generieren die Eingabe-Daten, andere prüfen die Ausgabedaten.

Für das Softest-System sind weder Dateien, noch Datenbanken oder TP-Monitore nötig. Die Programme werden in einer völlig simulierten Umgebung in einem geschlossenen Testrahmen überprüft. Die Generierung dieses Rahmens basiert auf einer statischen Analyse des 'Programmes und erfolgt automatisch. Auch die Zuweisung der Testdaten und die Validierung der Testergebnisse erfolgt selbsttätig. Die einzige Benutzerschnittstelle sei die Assertionssprache, die eine Art Feinspezifikation darstellt, erläutern die Neubiberger.

Ablaufpfade, Datenflüsse, Ablaufdeckung und Datendeckung werden in diesem System registriert und protokolliert. Das Testsystem besteht aus den Komponenten Assertionscompiler, Testdatengenerator, Ergebnisvalidator, Instrumentor, Testrahmengenerator, Testmonitor, Datenflußanalysator und Programmablaufanalysator.

Das Testprogramm gehört zur Softorg-Familie des Unternehmens. Es läuft unter DOS/VS, VM und MVS für die Programmiersprachen PL/1, Cobol und Assembler ab.