Prognose verspricht weniger Gesellschaftsinsolvenzen

12.12.2006
Von Richard Knoll
Seghorn-Inkasso erwartet für das kommende Jahr einen weiteren Rückgang bei der Zahl der eröffneten Gesellschaftsinvolvenzen auf weniger als 9000. Eine Studie der Experten nennt die häufigsten Ursachen der Firmenpleiten.

Die Bremer Firma Seghorn-Inkasso hat die Zahlen im Rahmen ihrer "Prognose über die Entwicklung der Zahl der eröffneten Gesellschaftsinsolvenzen 2007“ vorgestellt. Demnach setzt sich der positive Trend fort. Nach mehreren Jahren der harten Auslese beruhige sich das Insolvenzgeschehen in der deutschen Firmenlandschaft offenbar immer mehr.

In diesem Jahr sank die Zahl der eröffneten Insolvenzen von Gesellschaften um rund 7,5 Prozent. Für 2007 rechnen die Experten mit einer Abnahme um etwa vier Prozent. "Nach 10157 Verfahren in 2005 und knapp 9400 in diesem Jahr erwarten wir für 2007 weniger als 9.000 eröffnete Gesellschaftsinsolvenzen", konkretisierte Seghorn-Geschäftsführer Stephan Jender die Prognose.

Im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung zu den Insolvenzursachen von Gesellschaften haben die Experten feststellen können, dass es für eine Firmenpleite selten nur einen einzigen Grund gibt. "Vielmehr handelt es sich um mehrere Faktoren, die erst in der Summe zum Zusammenbruch des Unternehmens führen", erläuterte Jender.

Für die Studie "Insolvenzursachen und Insolvenzprophylaxe" hatten Wissenschaftler des Fachbereichs Soziologie der Universität Bremen insgesamt 317 Geschäftsführer befragt, gegen deren Firmen im Jahr zuvor ein Insolvenzverfahren eröffnet worden war.

Die ehemaligen Manager nannten 1202 Gründe für die Insolvenz. Daraus ergibt sich ein Schnitt von 3,8 Ursachen pro Fall. Nur 26 der Befragten gaben lediglich einen Grund an. Die häufigste Ursache für eine Insolvenz ist der Studie zufolge eine mangelhafte Kapitalausstattung. Knapp 62,1 Prozent der Befragten gaben die als Grund an. Darauf folgten Zahlungsrückstände oder Zahlungsausfälle von Kunden oder Auftraggebern (51,1 Prozent) sowie die konjunkturelle Lage beziehungsweise der Strukturwandel mit 46,1 Prozent.