Produktneuheiten auf dem IMC Big Blues Workflow-Software passt jetzt besser zur MVS-Welt

25.08.1995

Von Renate Karl*

AMSTERDAM - Eine Reihe von Produktneuheiten war auf dem "International Information Management Congress" (IMC) in Amsterdam zu bestaunen. So stellte die IBM eine MVS-faehige Variante ihres Workflow-Management-Systems "Flowmark" vor, und Software Ley praesentierte eine neue "Cosa"-Aufuehrung.

Fast 8600 Interessenten fand die Ausstellung, auf der 186 Anbieter ihre Produkte und Loesungen zeigten. Abgedeckt wurden vor allem die Themen Workflow- und Dokumenten-Management, Groupware, Imaging, Archivierung und optische Speicherung sowie Full-text-Retrieval und Multimedia-Applikationen.

Die IBM hat mit "Flowmark fuer MVS" einen Schritt unternommen, den Host in die Workflow-Anwendungen zu integrieren. Die MVS- Ausfuehrung der Workflow-Software umfasst zwei Funktionen, von denen allerdings erst eine verfuegbar ist.

News von CSE, Ley, Unisys und Optimal

Das "Application Integration Feature" (AIF) dient dazu, die Verbindung zwischen der MVS-Ausfuehrung und Flowmark fuer OS/2 beziehungsweise AIX herzustellen. Damit lassen sich, so der Anbieter, Mainframe-Anwendungen in die unternehmensweiten Arbeitsablaeufe und Flowmark-Prozesse einbeziehen. Zudem ermoegliche sie es den MVS-Anwendungen, Workflow-Vorgaenge auszuloesen. Das "Workflow Server Feature" (WSF) soll spaeter einmal Runtime-Server- Funktionen unter MVS bereitstellen.

Die CSE Systems Ges.m.b.H., Klagenfurt, zeigte fertige Workflow- Applikationen fuer Behoerden und Kommunalverwaltungen: Mitzeichnungsverfahren, Aktenverwaltung, Posteingang und Registratur waren mit dem Werkzeug "CSE/Workflow" erstellt worden. Solche branchenspezifischen Fertigloesungen, die bis zu 80 Prozent der benoetigten Funktionalitaet fix und fertig bereitstellen, waeren auch fuer andere Branchen wuenschenswert.

Die Software Ley GmbH, Pulheim, kam mit einer neuen Version ihres Produkts "Cosa" nach Amsterdam. Ueberarbeitet wurde die Workflow- Software unter anderem in bezug auf Performance bei verteilten Servern sowie auf Fehler-Handling.

In Anlehnung an die Standardisierungsbemuehungen der Workflow Management Coalition (WfMC) hatte Software Ley sein Angebot zudem um ein Server-unabhaengiges - unter Windows, Windows NT, OS/2 und Unix lauffaehiges - Business-Process-Re-Engineering-Toolkit erweitert.

Eine in Cosa integrierte, aber auch als eigenstaendiges Tool einsetzbare Archivierungskomponente komplettiert die Ley-Palette. Das neue Modul traegt die Bezeichnung "Cosa Archiv".

Gespannt sein darf man auf die Weiterentwicklung von "Info Image" von Unisys. Das Tool eignet sich fuer Dokumenten-Management und Imaging sowie fuer Workflow- und Archivanwendungen. Zudem ist es mit einem "Event Manager" ausgestattet. Es laesst sich zwar nicht modular einsetzen, bietet aber hohen Bedienkomfort.

Nach Auskunft der hollaendischen Unisys-Niederlassung wird Info Image ab dem dritten Quartal dieses Jahres nicht nur unter Unix und OS/2, sondern auch unter Windows NT laufen. In Planung befindet sich zudem eine Solaris-Ausfuehrung, mit der Anfang 1996 zu rechnen sein wird.

Mit einem multimedialen Archivsystem ueberraschten das Berliner Softwarehaus Optimal Systems und die ebenfalls in Berlin ansaessige Sitec Systemtechnik, ein Tochterunternehmen der Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG, Muenchen. Das System bietet sich vor allem fuer den Einsatz im Krankenhaus an.

* Renate Karl ist Mitinhaberiun der DSK Beratungs-GmbH, Pfaffenhofen.