Wissenschftsministerium plant neues Institut:

Produktideen für die Praxis aufbereiten

05.10.1984

WIEN (apa) - Als Clearingstelle für Neuentwicklungen der Mikroelektronik und verwandter Technologien soll ein neues außeruniversitäres Forschungsinstitut ab Anfang 1985 dienen. Dieses "Institut für angewandte Elektronik" soll die Lücke zwischen universitärer Grundlagenforschung und Produktentwicklung der Wirtschaft in Österreich füllen.

Als Ankaufstelle für die österreichische Wirtschaft und als "Türöffner" zur Hochschulforschung ist das neue Institut zu sehen. Es soll helfen, die Mittel des Förderprogramms Mikroelektronik der Bundesregierung, die ab 1. 1. 1985 an die Wirtschaft vergeben werden, zu koordinieren. Dies erklärte der als Institutschef vorgesehene Prof. Dr. Fritz Paschke von der TU Wien, an die das Institut angegliedert sein wird.

Betreiben soll die neuen Forschungsanstalt die "Gesellschaft für Mikroelektronik". Gründungspartner sind Vertreter der beiden österreichischen Erzeuger von Mikrochips, Siemens-Villach und Voest-AMI, sowie Wissenschaftler verschiedener österreichischer Hochschulen. Als Vorbild für die Gründung sieht Dr. Norbert Roszenich vom Wissenschaftsministerium die Österreichische Computergesellschaft (OCG) und das von ihr betriebene Institut für Informationsverarbeitung (IIG).

Die Startphase des Projekts werde aus Budgetmitteln gestützt. Später denke man an zunehmende Finanzierung durch Unternehmen und Sozialpartner. Die OCG beanspruche beispielsweise nach nunmehr neunjähriger Tätigkeit heute nur noch 30 Prozent Bundesmittel.