Produkte schon zum Jahresende moeglich Neues RMON macht Router fuer das Monitoring transparent

04.08.1995

FRAMINGHAM (IDG) - Die Entwicklung der RMON-Version 2 (Remote Monitoring) ist fast abgeschlossen. Die mit der Normenentwicklung fuer das Analyse- und Kontrollverfahren betraute Arbeitsgruppe will schon im August 1995 ihre Vorschlaege der Internet Engineering Task Force (IETF), dem uebergeordneten Gremium, zur Ratifizierung unterbreiten. Erste Produkte koennten dann zum Jahresende erscheinen.

Eine der wesentlichen Neuerungen der Monitoring-Erweiterung fuer Simple-Network-Management-Protocol-(SNMP-)Umgebungen ist die Ausdehnung von RMON 2 ueber individuelle LAN-Segmente hinaus. Die Analyseverfahren und Decodierungsmoeglichkeiten sollen mit der Version 2 ueber das gesamte Netz greifen, so dass auch Router fuer Administratoren transparent werden.

Die Basis fuer diese Aenderung schuf die Arbeitsgruppe auf einem Treffen im Mai dieses Jahres, als sie die zentralen Funktionen der neuen Version definierte. So richteten die IETF-Vertreter eine Tabelle ein, in der alle Netzprotokolle aufgefuehrt sind, die RMON abdeckt. Ein weiteres Verzeichnis sammelt Verweise, aus denen ersichtlich wird, wie viele Bytes und Pakete von jedem unterstuetzten Protokoll gesendet wurden. Anhand dieser detaillierten Aufstellung koennen Netzadministratoren Grafiken und Charts erstellen, die Auskunft ueber die prozentuale Belastung des Netzverkehrs pro verwendetes Protokoll geben.

RMON 2 sieht zudem eine Adressliste vor, die Querverweise zwischen Netzwerkadresse und den spezifischen Ports der Netzgeraete enthaelt. Sie erleichtert das Auffinden von Netzknoten und ist fuer Applikationen gedacht, die Informationen ueber die Netztopologie zur Wegweisung des Datenverkehrs nutzen.

Der Verkehr laesst sich ueber die Network-Layer-Adressen kontrollieren, so dass Netzadministratoren beim Monitoring Pakete ueber die Router hinaus bis zum Host im Blick behalten. Dazu richtete die RMON-Workgroup einen "Network Layer Host Table" ein, der als Basis bei der Decodierung der Pakete dient.

Auch der Datenaustausch zwischen Hosts soll nach dem Willen des Normengremiums transparent werden. RMON 2 verwendet dabei einen "Network Layer Matrix Table", mit dessen Hilfe Anwender verfolgen koennen, wie viele Pakete zwischen den Hosts versendet wurden. Um diese Informationen weiter aufzuschluesseln, gibt es spezielle Applikations-Verzeichnisse, die den Datenaustausch nach Anwendungen spezifiziert auflisten. Aus diesen Listen ist dem Netzverwalter ersichtlich, welcher oder welche Hosts wie viele Pakete eines Tools wie etwa Lotus Notes und Microsoft Mail abschicken.

Die Informationen lassen sich auch zeitlich zurueckverfolgen. Ein History-Tool sammelt regelmaessig Statistiken und Variablen und legt sie in einer Datenbank ab, deren Parameter anwenderspezifisch einstellbar sind. Schliesslich soll eine in der Norm festgehaltene Konfigurationsgruppe die Interoperabilitaet zwischen den verschiedenen RMON-Implementierungen sicherstellen. In dieser Datenbank werden dann unter anderem Parameter wie etwa Netzwerkadressen, Verbindungsinformationen und weitergehende Daten zum SNMP verzeichnet.