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Prodacta: Nächste Pleite am Neuen Markt

02.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Am gestrigen Donnerstagmorgen haben der am Neuen Markt gelistete IT-Dienstleister Prodacta AG und seine 100-prozentige Tochtergesellschaft Prodacta Systemhaus GmbH beim Amtsgericht Karlsruhe Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das teilten die Unternehmen in einer Pflichtveröffentlichung mit. Dieser Schritt sei notwendig geworden, da die Verhandlungen mit Aktionären und potenziellen Investoren zu keinem endgültigen Ergebnis geführt hätten.

In einer weiteren Pflichtveröffentlichung gab Prodacta bekannt, der Aufsichtsrat habe mit Wirkung zum 3. August Erwin Leonhardi zum Vorstandssprecher bestellt. Der Manager ersetzt Manfred Metzger-Buschor, der nach Angaben der Ettlinger Firma "ausschließlich aus privaten Gründen" zurückgetreten sei. Führungserfahrung bring Leonhardi mit: Er hatte die Prodacta AG bereits im vergangenen Jahr für einige Monate als Interimschef geleitet. Leonhardi ist seit 1966 in der IT-Branche tätig. Stationen seiner Karriere waren Prime Computer, Lotus Development sowie Unisys. 1997 gründete er sein Unternehmen PC-Upgrade.

Die Anleger reagierten sauer: Der Prodacta-Kurs stürzte nach Bekanntwerden der Nachrichten am heutigen Donnerstagmorgen um rund 50 Prozent auf 0,31 Euro ab.