Web

Procket Networks kündigt Terabit-Router an

09.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach fünf Jahren Entwicklungsarbeit im Verborgenen kündigt Procket Networks heute seine ersten zwei Produkte an. Es handelt sich dabei um Terabit-Router für große TK- und Netz-Provider sowie die öffentliche Hand und Großunternehmen. Product Marketing Director Bruce Van Nice erklärte, Procket biete als erster Hersteller überhaupt Terabit-Router an und schlage damit Cisco, Juniper und weitere sieben Wettbewerber.

Die "Pro/8000"-Router von Procket arbeiten mit einem Betriebssystem, dass Mitgründer Tony Li entwickelt hat. Der arbeitete bereits mit an der Router-Software von Cisco und Juniper. Van Nice deutete an, Procket werde die Software auch an interessierte Dritte lizenzieren. Das im kalifornische Milpitas ansässige Unternehmen hatte vor fünf Jahren 272 Millionen Dollar Venture Capital aufgetan und seither im so genannten Stealth gearbeitet.

Der "Pro/8801" ist ab sofort für 65.000 Dollar erhältlich. Im zweiten Quartal folgt der leistungsfähigere "Pro/8812" mit einem Preis von 237.000 Dollar. Procket glaubt, seine Preise lägen um 30 bis 65 Prozent unter denen des Wettbewerbs. Möglich sei dies durch den Einsatz programmierbarer Chips anstelle der sonst üblichen kostspieligeren ASICs (Application Specific Integrated Circuits). Laut Van Nice testen derzeit 25 Unternehmen, darunter der japanische Breitband-Provider NTTPC Communications, die Geräte.

Allerdings stellt sich die Frage, ob speziell die TK-Branche mit ihren Überkapazitäten und Schuldenbergen angesichts der weiterhin angespannten Wirtschaftslage an derartigem Hochgeschwindigkeits-Equipment überhaupt interessiert ist. Diese Situation mache "es Start-ups schwer, die sich nur über bessere technische Ideen durchsetzen können", befindet etwa Gartner-Analyst Tim Smith. (tc)