Berliner Ausfallstatistik

Probleme mit Platten und DBMS

27.08.1976

BERLIN - 501 Ausfälle mit einer Gesamtdauer von 670 Stunden oder 4,4 Prozent der gesamten Maschinenlaufzeit registrierte das Berliner Landesamt für elektronische Datenverarbeitung (LED) im vergangenen Jahr bei den Datenbankverfahren. Die Störungen waren zu jeweils 50 Prozent (sowohl der Zahl wie der Zeit nach) auf Anlagendefekte und Softwarefehler zurückzuführen.

Bei der Hardware waren Großplattenspeicher (56 Prozent der Ausfälle und 65 Prozent der Ausfallzeit) und Zentraleinheiten (29 bzw. 23 Prozent) die Hauptfehlerquellen.

Die Bediener sind am besten

Bei den Programmen erwies sich das Siemens-DBMS/Prisma als "besonders problematisch": 13 Prozent der Ausfälle und 45 Prozent der Ausfallzeit im Softwarebereich waren darauf zurückzuführen. Die Verarbeitungsprogramme verursachten dagegen nur 6 bzw. 4 Prozent der Fehler, die Berliner Bediener gar nur 3 bzw. 1 Prozent.

Die Stadt Berlin betreibt drei Echtzeit-Informationssysteme für Einwohnerwesen, Kraftfahrzeugwesen und Verbrechensbekämpfung. Geforderte Verfügbarkeit: maximal 10 Minuten Ausfallzeit für den Auskunftsdienst aller drei Verfahren und für den Änderungsdienst höchstens 10 Minuten beim System zur Verbrechensbekämpfung und 20 Minuten bei den beiden anderen Systemen.

"Die derzeitige Situation wird den Bedürfnissen der Anwender in den dezentralen Dienststellen noch nicht gerecht", heißt es im jetzt veröffentlichten "Dritten Bericht über die Entwicklung der Datenverarbeitung in Berlin" des Senators für Inneres. Zur Datensicherung für Programme und Dateien existieren rund 3800 Sicherungsbänder (entspricht 20 Prozent des Gesamtbestandes) mit einem Gesamtwert von etwa 113 000 Mark. Bei Daten von besonderem Wert werden bis zu 10 Generationen aufbewahrt. -py