Probleme mit der Beschaffungspolitik der öffentlichen Hand:Deutsche DV-Systeme stoßen auf Widerstand

08.09.1978

BONN - Deutsche DV-Systeme sind nicht überall im öffentlichen Bereich erwünscht. So gebe es nach wie vor Schwierigkeiten, wenn es um den Einsatz deutscher Computeranlagen im öffentlichen Bereich gehe, räumt der "Bericht des Bundesministers für Forschung und Technologie über Verlauf und Erfolg des Dritten Datenverarbeitungs-Programms" ein, den die Bundesregierung jetzt dem Ausschuß für Forschung und Technologie vorgelegt hat.

Nach dem 3. DV-Programm sollte beispielsweise Siemens Zuwendungen für die Ablösung von Konkurrenz-Systemen im öffentlichen Bereich erhalten. Während nun im Universitätsbereich 10 von 14 geförderten Rechnern deutsche Computersysteme sind, gibt es bei der Errichtung regionaler Hochschulrechenzentren (hier sind 17 von 28 geförderten Systemen deutscher Herkunft) nach wie vor Abwehrreaktionen.

Seit mehr als zwölf Monaten könne sich beispielsweise die Ministerpräsidenten-Konferenz der Länder nicht über den Beschluß einigen, auch im Länder-Bereich die Grundsätze des Dritten DV-Programms anzuwenden. Der Hauff-Bericht stellt im übrigen die Mittel, die den einzelnen deutschen DV-Herstellern zugeflossen sind, die Umsatzentwicklung für 1977 gegenüber. Insgesamt ergibt sich aus dem Zahlenwerk, daß von den DV-Förderungsmillionen 95 Prozent in die Industrie gegangen sind.