Landesamt für Wasserkunde nutzt einen Mikrocomputer.

Probenanalyse mit 120 Parametern

25.02.1983

ESCHBORN (CW) - Zur Labordatenerfassung der entnommenen Gewässerproben bedient sich das Landesamt für Gewässerkunde in Mainz eines Mikrocomputers. Kernstück der Anlage ist eine microNova MP/200, von Data General.

Neben dem Mikrorechner beinhaltet das System eine Fest-/Wechselplatte mit 2 mal 5 MB Speichervolumen, einen Etikettendrucker für die Probenidentifikation, ein Doppelkassettenlaufwerk sowie einen Drucker zur Proben- und Analysenprotokollierung.

Weitere Hardwaregeräte sind ein Kommunikationscontroller, drei Vierkanal-Multiplexer für den Anschluß von automatischen Analysegeräten, weitere Terminals und ein A/D-Wandler. Zur Bedienung und Programmierung des Systems ist ein Bildschirm mit beweglicher Tastatur angeschlossen. Der Rechner läuft unter dem Betriebssystem DOS, die Programme sind überwiegend in Fortran geschrieben.

Das Landesamt für Gewässerkunde in Mainz unterhält gegenwärtig 1000 Grundwasser-, 200 Sickerwasser- und 350 Oberflächenwasser-Meßstellen. Dazu kommen noch Einzeluntersuchungen für Gutachten oder Industrieansiedlungen. Bei den Analysen der Proben werden zur Zeit regelmäßig rund 120 verschiedene Parameter ausgetestet.

Beleg auf Probeflasche

Die Eingabe der Kenndaten erfolgt über das Masterterminal der MicroNova. Sie bestehen aus der EDV-Nummer der jeweiligen Meßstelle, der automatisch vergebenen Probennummer sowie dem Entnahmedatum und den zu analysierenden Parametercodes. Nach abgeschlossener Probenkennzeichnung druckt der Etikettendrucker einen Beleg, der auf die entsprechende Probeflasche geklebt wird. Danach werden die Proben in rechnergesteuerten Analyseautomaten ausgewertet. Jedes dieser Geräte ist mit einem Terminal ausgerüstet, das die Proben identifiziert und die ermittelten Meßwerte anzeigt.

Über den Protokolldrucker wird nach der Berechnung der verschiedenen Parameter ein Proben- und Analyseprotokoll mit den Direktmeßwerten ausgedruckt. Diese Informationen werden dann auf einer Magnetbandkassette abgespeichert und eine Woche später von der Magnetplatte des Rechners gelöscht. Die Kassette wird periodisch auf Magnetband übertragen und zur weiteren Verarbeitung und Archivierung an das Landesrechenzentrum geleitet.