Sicherheit aus der Cloud

Pro und kontra Security-as-a-Service

13.10.2010
Von Iryna Tsvihun und Philipp Stephanow

Fazit: Wo SecS-Anwendungen Sinn geben

Security-as-a-Service ist nicht die richtige Wahl für jedes Unternehmen und für jede benötigte Sicherheitsfunktion. Es müssen auch nicht zwangsläufig ausschließlich On-Premise-Lösungen, also Vor-Ort Schutzmaßnahmen oder SecS-Lösungen, eingesetzt werden, denn auch eine Mischung dieser beiden Modelle kann von Vorteil sein. Dabei werden die Flexibilität groß und die Kosten gering gehalten sowie Compliance gewährleistet.

Ausbaufähiges Angebot an spezialisierten SecS-Anwendungen

Derzeit sind SecS vergleichsweise gering verbreitet, was unter anderem in unzureichender Spezialisierung der Angebote (siehe Marktübersicht Security-as-a-Service-Anbieter zum Download) resultiert. Aus diesem Grund empfiehlt sich SecS bisher vor am meisten für standardisierbare Aufgaben, die nur minimal individuell konfiguriert und kontrolliert werden müssen.

Aussichtsreich ist der Einsatz von SecS in folgenden Bereichen:

  • Schwachstellenbewertung (Vulnerability Assessment),

  • Nachrichtensicherheit und Web-Anwendungssicherheit sowie

  • Informationssicherheit und Log-Management.

Auf die SecS-Marktreife der Sicherheitsanbieter achten

Ferner ist nicht jede SecS-Lösung gleichermaßen empfehlenswert. Hier muss der Konsument die Sicherheitsfunktionen der jeweiligen Anbieter beurteilen. Besonders wichtig ist der Reifegrad einer Technik. Vorzugsweise gilt es, Anbieter von Sicherheitslösungen auszusuchen, die längerfristig am Markt mit On-Premise- sowie On-Demand-Angeboten präsent und erfolgreich sind, wie zum Beispiel McAfee oder AVG. In diesem Fall können SecS mit proprietären Lösungen kombiniert und Lock-in-Effekte vermieden sowie zwischen den beiden Ansätzen variabel gewichtet werden.

Service-Level-Agreements vertraglich vereinbaren

Konsumenten von SecS-Diensten sollten mit dem Service- sowie Netzbetreiber unbedingt Service-Level-Agreements vereinbaren. Quelle: Pixelio, Angela Parszyk
Konsumenten von SecS-Diensten sollten mit dem Service- sowie Netzbetreiber unbedingt Service-Level-Agreements vereinbaren. Quelle: Pixelio, Angela Parszyk
Foto: Pixelio/Angela Parszyk

Nach der Entscheidung, SecS zu beziehen, sollten Unternehmen unbedingt Service-Level- Agreements (SLA) mit den SecS-Anbietern vereinbaren. Werden verabredete SLAs im Einzelfall nicht erfüllt, kommt es zu einer finanziellen Kompensation des Ausfalls, die in den SLAs festgelegt ist. Die SLAs ermöglichen es den Konsumenten, die Sicherheitsleistungen der Provider anhand festgelegter Messwerte wie zum Beispiel der Zahl der abgewehrten Angriffe zu quantifizieren und zu beurteilen.

SecS-Anwendungen werden über das Internet bezogen, somit ist eine zuverlässige und performante Netzanbindung von großer Bedeutung. Die Auswahl des passenden Netzbetreibers bildet einen kritischen Erfolgsfaktor für SecS. Um sich gegen das Risiko unzureichender Verfügbarkeit abzusichern, sollten Konsumenten zudem SLA-Vereinbarungen mit dem TK-Provider abschließen.

Die Spezialisierung und Verbreitung von SecS schreitet weiter fort. In Zukunft wird die ganze Bandbreite an Sicherheitsfunktionen als Service für Unternehmen bereitgestellt werden. Um die entstehende Vielfalt an SecS-Angeboten effektiv und effizient im Unternehmen einzusetzen, entwickelt das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) Konzepte zur

  • Evaluierung,

  • Konfiguration und

  • Auswahl geeigneter SecS-Lösungen für das Unternehmen.