Software as a Service

Pro und Kontra Mietsoftware

17.11.2008
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

Vielen Kunden sind verunsichert

Neben diesen Herausforderungen für die Hersteller sieht der Softguide-Geschäftsführer aber vor allem in der mangelnden Nachfrage der Anwender einen entscheidenden Grund, weshalb sich der SaaS-Markt hierzulande nicht so schnell entwickelt wie etwa in den USA. "Wenn man die Vor- und Nachteile von SaaS aus der Sicht der Anwender abwägt, dann dominieren wohl die Nachteile", gibt sich Annuß überzeugt. Insbesondere die stärkere Abhängigkeit vom Anbieter, sowie Datenschutz und Datensicherheit sind nach seiner Einschätzung Unsicherheiten, die zunächst für ein gewisses Desinteresse gegenüber SaaS sorgen.

Datensicherheit bleibt kontroverses Thema

Das Thema Datenschutz und -Sicherheit spielt bei den Software-Herstellern und vor allem bei den Unternehmensanwendern eine zentrale Rolle im Bereich SaaS und wird derzeit heiß diskutiert. Viele mittelständische Firmen können sich von der Idee, ihre unternehmenskritischen Daten außer Haus zu speichern, offenbar nicht so recht begeistern. Verschärft wird diese Diskussion sicherlich durch die aktuellen Meldungen über Datenschutzpannen und erhöhte Sicherheitsrisiken, die immer häufiger in den Medien kursieren. "Es ist schon ein sehr komisches Gefühl, wenn die so wichtigen Unternehmensdaten plötzlich nicht im eigenen Hause liegen, sondern irgendwo im Internet", meint Annuß. Allerdings betont er, dass dies eigentlich nur ein psychologisches Problem sei: "Objektiv betrachtet muss hierfür eigentlich kein größeres Sicherheitsrisiko eingegangen werden."

Dabei versuchen die meisten SaaS-Anbieter ihre Kunden mit dem Argument zu überzeugen, dass auch ein lokaler Server beziehungsweise eine lokale Anwendung, die mit dem Internet verbunden ist, gefährdet ist. Sie weisen oft darauf hin, dass die Sicherheit in einem überwachten Rechenzentrum eines professionellen Hosting-Providers um ein Vielfaches größer sei als in einem normalen Bürogebäude. Belegen wollen die Anbieter diese Aussagen anhand von Beispielen etablierter Konzernen, die bereits den Schritt gewagt haben, ihre geschäftskritischen Daten auszulagern. "Die kommende Verschärfung des gesetzlichen Datenschutzes wird zusätzlich dafür sorgen, dass mittelständische Unternehmen ihre Datenhaltung in professionelle Hände legen", betont in diesem Zusammenhang Hubschneider von CAS Software.