Software as a Service

Pro und Kontra Mietsoftware

17.11.2008
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

Outsourcing ist auf einen Kunden zugeschnitten

Im Gegensatz zu SaaS stellt schließlich ein Outsourcing-Dienstleister jedem Kunden seine spezifische Anwendungsumgebung zur Verfügung und nimmt für jeden Kunden auch entsprechende Anpassungen an der Lösung vor beziehungsweise entwickelt eigene Komponenten, die speziell auf die Bedürfnisse eines Kunden zugeschnitten sind. Dabei ist vom "One-to-One”-Ansatz die Rede. Im Unterschied dazu verfolgen SaaS-Anbieter einen so genannten "One-to-Many”-Ansatz, bei dem eine möglichst standardisierte Lösung mehreren Kunden zur Verfügung gestellt wird. Eine ausführlichere Beschreibung des SaaS-Konzepts finden Sie in dem Microsoft-Dokument "Architecture Strategies for Catching the Long Tail", in dem auch auf technische Fragen des Designs von SaaS-Applikationen eingegangen wird.

Softwarehäuser müssen sich mit SaaS befassen

Ob Oracle, SAP, Microsoft, Yahoo, Google oder IBM: Es findet sich heutzutage keinen großen Player der IT-Branche, der nicht mindestens eine SaaS-Lösung im Portfolio hat. Mit der aktuellen Ankündigung von Microsoft, seine Office-Produkte in Zukunft (voraussichtlich Ende 2009) als "Office Web Applications" im SaaS-Modell anzubieten, geht der größte Verkäufer von Software-Lizenzen nun einen deutlichen Schritt in Richtung SaaS und gibt dem On-Demand-Trend zusätzliche Impulse. Auch in Deutschland setzen sich etablierte Software-Hersteller zunehmend mit SaaS auseinander. So hat neben SAP mit seinem Mittelstandsprodukt Business byDesign beispielsweise auch SoftM angekündigt, sein ERP-System nun auch On-Demamd anzubieten. Gleiches gilt für den Anbieter Sage im CRM-Markt.

Zu den wichtigsten Vorteilen, die sich Software-Hersteller von SaaS versprechen, zählen nach Angaben des IDC-Experten Spies in erster Linie die Erschließung neuer Kundensegmente sowie den Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen. "Als Anbieter haben wir den Vorteil, dass wir langfristige Kundenbeziehungen eingehen und bei entsprechendem Erfolg der Kunden eine Win-Win-Situation entsteht", attestiert Werner von Commercetools. In diesem Zusammenhang weist Spies zudem auf den Nutzen hin, der durch einen langfristigen kontinuierlichen Einkommensstrom entstehen kann. Die Realisierung von Kosteneinsparungen durch die Vereinfachung der Implementierung und Wartung des Systems, sowie eine Verkürzung der Time-To-Market-Zeiten, gelten nach Experteneinschätzungen als weitere zentrale SaaS-Vorteile für Software-Anbieter.