SpaceX

Privates US-Raketenprogramm vor dem Erstflug

29.09.2009
Von pte pte
Das private Unternehmen Space Exploration Technologies (SpaceX) mit Sitz im kalifornischen Hawthorne steht offenbar kurz vor dem Jungfernflug der Rakete Falcon 9.

Der Flugkörper soll das Raumfahrzeug "Dragon", das unter anderem für den Transport von Nutzlast zur Internationalen Raumstation (ISS) entwickelt wurde, in den Orbit befördern. Bei Bedarf kann die Dragon-Kapsel auch Astronauten aufnehmen, berichtet "Technology Review". Entwickelt wurde das Duo aus Rakete und Raumkapsel im Rahmen des NASA-Programms "Commercial Orbital Transportation Services" (COTS).

SpaceX hatte dieses Jahr bereits einen Vertrag über 1,6 Milliarden Dollar an Land gezogen, in dem geregelt wurde, dass das Unternehmen die NASA mit entsprechenden Vehikeln zur Versorgung der ISS beitragen soll. Ein genauer Termin für den Jungfernflug steht zwar noch nicht fest, der Transport der Falcon-9-Rakete und der Dragon-Kapsel zum US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral wurde jedoch für November fixiert. "In wie weit die Falcon 9 dann wirklich für die Versorgung der ISS herangezogen wird und die Aufträge der NASA erfüllen kann, hängt von zwei Faktoren ab. Einerseits muss die Rakete ihre Zuverlässigkeit noch unter Beweis stellen, andererseits hängt es auch von den Ergebnissen ab, zu denen die Augustine-Kommission kommt, welche die Arbeit der NASA derzeit prüft", sagt Raumfahrt-Spezialist Andreas Schütz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Bei der Falcon 9 handelt es sich um eine schwere Transportrakete. Sie ist rund 55 Meter lang, hat einen Durchmesser von 3,6 Metern und wiegt über 330 Tonnen. Je nachdem, von wo sie startet, soll sie bis zu 10,5 Tonnen ins erdnahe All befördern können. Auf längeren Flügen in höher gelegene Umlaufbahnen kann sie immer noch bis zu 4,7 Tonnen mit sich führen. "Dabei handelt es sich um Werte, die eine typische Trägerrakete erreicht. Die russische Sojus-Rakete bewegt sich auch in einem ähnlichen Bereich", so Schütz. An die mit einem Space-Shuttle beförderbare Nutzlast von rund 20 Tonnen reiche das freilich noch nicht heran.