USA zeigen sich kompromißbereit

Privates Gremium soll Domain-Vergabe regeln

12.06.1998

Die neue privatwirtschaftliche Organisation könnte ihre Arbeit zum Oktober 2000 aufnehmen. Sie soll mit Technikern, Wirtschaftsfachleuten und Regierungsangehörigen aus 15 Staaten besetzt werden.

Sie verfügt nach dem Willen der Initiatoren über das Recht, die Anzahl und die Art der Domain-Registrierungen zu bestimmen. Dies gab Becky Burr, Associate Administrator der US-Behörde National Telecommunications and Information Administration (NTIA), Office of International Affairs, in Washington bekannt.

Das Domain Name System (DNS) wird seit 1995 im Auftrag der US-Regierung von Network Solutions Inc. (NSI) verwaltet. Dieser Vertrag läuft im September 1998 aus. Für Deutschland und damit für die Endung ".de" ist derzeit noch die Domain Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft eG (DENIC eG) in Frankfurt am Main zuständig.

Bereits im Februar dieses Jahres hatte US-Präsident Bill Clinton die sogenannten "Internet Green Papers" der Regierung vorgestellt. Darin wird zum einen die Steuerfreiheit von Transaktionen im Internet, zum anderen die weltweite Geltung der US-Gesetzgebung für alle "Surfer" gefordert. Schon im Vorfeld hatte EU-Kommissar Martin Bangemann sowie viele andere Politiker und Wirtschaftsfachleute diesen Anspruch auf internationale Gültigkeit scharf kritisiert. Auch die EU wolle an der Vergabe der Domain-Bezeichnungen beteiligt sein.