Private Equity: Brains-to-Ventures

Private Equity - Brains-to-Ventures: Hochzeit zwischen Geld und Geist

13.10.2005
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.
Wer sich von Kapitalgebern Geld für eine tolle Idee und ein neues Unternehmen zuschießen lassen will, muss nicht unbedingt die Rechtschreibung beherrschen. Allerdings sollte er dann wenigstens als unternehmerischer Geist brillieren, sagt Florian Schweitzer vom Investorenkreis Brains-to-Ventures im Gespräch mit Computerwoche-Redakteur Jan-Bernd Meyer.

CW:Was macht B-to-V eigentlich?

Schweitzer: B-to-V kann man als Dienstleister für Privatinvestoren bezeichnen. Unser Investorenkreis ist ein Zirkel von Personen, welcher aus dem Business-Angels- Netzwerk von B-to-V mit derzeit über 300 Angel-Investoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hervorgeht. Diese besitzen eine sehr unterschiedliche Investitionsbereitschaft. Den eigentlichen Investorenkreis machen 35 Unternehmer aus. Sie unterstützen sich gegenseitig, um in Syndikaten zu investieren.

CW: Syndikat klingt etwas zweideutig…

Schweitzer: Es bedeutet, dass sich fünf bis sieben Geldgeber zusammentun, die in ein neues Unternehmen, ein Startup, investieren. Insbesondere bei größeren Investitionen, wenn es um bis zu zwei Millionen Euro geht, ist dies so. Einer aus der Gruppe übernimmt dabei immer die Lead-Investor-Rolle. Er arbeitet eng mit den jeweiligen Jungunternehmern zusammen, er kennt die Branche, in die diese Novizen einsteigen wollen, er übernimmt in der Anfangsphase die Führung.

CW: Welche Voraussetzungen muss denn ein hoffnungsvoller Jungunternehmer erfüllen, um von Ihren Investoren Geld zu bekommen?

Schweitzer: Der wichtigste Faktor bei der Entscheidung, eine Geschäftsidee beziehungsweise eine Firma finanziell zu unterstützen, ist deren Skalierbarkeit. Das heißt, bei weiteren Investitionen müssen das Geschäftsmodell und das Unternehmen ausbaufähig sein.

CW: Können Sie mal das Beispiel eines Geschäftsmodells nennen, in das Sie nicht investieren würden?

Schweitzer: Eine Web-Agentur etwa. Wenn jemand zu uns käme mit dem Vorschlag, etwas Vergleichbares wie Pixelpark zu machen, und uns das als tolle Web-Agentur anpriese, würden wir das nicht finanzieren. Denn für so eine Idee braucht es ja nicht viel: einen Computer, ein Telefon und vor allem sehr gute Leute. Das Problem bei diesem Geschäftsmodell ist vor allem, dass sich genau diese guten Leute innerhalb eines Jahres selbständig machen. Da haben wir als Investoren dann nichts davon, ganz im Gegenteil.