"Privat- und Berufsleben verschmelzen"

13.09.2006
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

CW: Welche Vorteile ergeben sich für IBM daraus?

KRAUSE: Wir erreichen in erster Linie Produktivitätssteigerungen. Das war auch der Grund, weshalb flexible Konzepte bei uns und anderen Firmen in den frühen 90ern eingeführt worden sind. Wir haben damals Studien in Auftrag gegeben, die Produktivitätssteigerungen von mindestens 20 Prozent nachgewiesen haben. Teilweise wurden auch Spitzenwerte von bis zu 60 Prozent erreicht. Trotzdem kann man flexibles Arbeiten natürlich nicht in allen Bereichen, Organisationseinheiten und Funktionen gleichermaßen ansetzen. Es kommt schon darauf an, um welche Arbeitsplätze es geht.

CW: Wie kommt es konkret zu den Produktivitätssteigerungen?

KRAUSE: Dafür sind in erster Linie die zur Verfügung stehenden Werkzeuge verantwortlich. Wir setzen beispielsweise stark auf unseren On Demand Workplace, die Arbeitsoberfläche, die wir unseren Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Das ist ein Intranet-Portal-basierendes System, das auf unseren eigenen Produkten aufsetzt. Mitarbeiter sind darin in der Lage, sich ihre notwendige Arbeitsumgebung eigenständig zu konfigurieren. Die jeweiligen Applikationen können so zusammengestellt werden, dass ein den Arbeitsprozessen entsprechendes, komfortables und effizientes Arbeiten möglich ist.

CW: Die dadurch entstehende Produktivität könnte man ebenso gut stationär bei IBM im Büro haben...

Krause: ... das sind zunächst einmal die technischen Voraussetzungen, um die Vorteile komplett nutzen zu können. Mobilität führt zu einem flexiblen Arbeiten, das dazu beiträgt, dass sich Mitarbeiter wohler fühlen und motivierter sind. Die technischen Möglichkeiten und die größere Motivation ermöglichen gemeinsam Produktivitätssteigerung.

Sebastian Krause - ein IBM-Eigengewächs

Seit Mai 2005 leitet Sebastian Krause die IBM Software Group Deutschland. Der gebürtige Dortmunder ist hierzulande für die Bereiche Marketing, Vertrieb und Support aller IBM-Softwareprodukte verantwortlich. Krause blickt seit 1995 auf eine Konzernkarriere bei IBM zurück, wo der studierte Betriebswirtschaftler verschiedene Management-Positionen besetzte. Internationale Erfahrung sammelte er zuletzt von 2003 bis 2005 als Director of Sales Operations auf Emea-Ebene (Europa, Naher Osten und Afrika) in der IBM-Zentrale in Paris. In dieser Funktion gehörte er dem Emea Executive Board der IBM Software Group an.

Nehmen Sie das Thema Learning. IBM hat einen globalen Campus eingerichtet. Viele Kolleginnen und Kollegen machen regen Gebrauch von diesem Schulungsangebot. Es ist teilweise sinnvoller, sich diese Schulungsangebote zu Hause anzuschauen als in einer Büroumgebung, wo Unterbrechungen fast unvermeidlich sind.