Neue Strategie im Data-Warehousing

Prism setzt auf Java und Applikationen

07.08.1998

Auf drei Säulen sollen die Geschäftsaktivitäten des neuerdings in Frankfurt ansässigen Unternehmens ruhen: vorgefertigte Komponenten, Tools und Services. "Wir wollen uns vom reinen DW-Anbieter zu einem Hersteller vertikaler Anwendungen entwickeln", erklärte Managerin Sharon Forder gegenüber der CW. Solche branchenspezifischen Erweiterungen zur Datenanalyse setzen auf ein bestehendes Data-Warehouse oder Data-Mart auf. Das erste Produkt dieser Art wurde für den Finanzsektor vom US-Anbieter Consumer Focus International entwickelt, den Prism vor einem halben Jahr kaufte. Folgen sollen Anwendungen für Versicherungen und das Gesundheitswesen.

Seine DW-Werkzeuge bündelte Prism in der neuen Executive Suite. Mit ihnen kann auf relationale und Legacy-Daten zugegriffen werden. War das Unternehmen nach eigener Einschätzung bei den Entwicklungswerkzeugen "sehr Cobol-zentriert", so soll jetzt vor allem Java bei der Erstellung von verteilten Datenextraktions- und -transformationsanwendungen auf dem Server zum Einsatz kommen. Unternehmensabteilungen könnten so auf die Java-Funktionalitäten zugreifen und wären nicht mehr von proprietären DW-Lösungen abhängig. Im einzelnen setzt sich die Suite aus der Entwicklungsumgebung "Warehouse Executive" und dem für Entwickler und Benutzer zugänglichen Metadaten-Verzeichnis "Warehouse Directory" zusammen. Außerdem wurde das Tool zur Qualitätssicherung "Quality Manager" vom 1997 gekauften US-Anbieter QBS integriert.

Das dritte Standbein schließlich sind die Services. Nicht nur bei der Entwicklung, sondern auch bei der Implementierung der Branchenanwendungen müsse zuvor Know-how bei den Kunden aufgebaut werden. Prism hofft, künftig statt bisher 50 rund 60 Prozent seiner Umsätze hierüber generieren zu können. Hierzulande müssen jedoch zunächst der Support aufgebaut und Partner gefunden werden.