Leistungsfähigere Rechner sollen Marktposition verbessern:

Prime erweitert Supermini-Serie 50

01.05.1987

NATICK/WIESBADEN (CW) - Im Kampf um die Vorherrschaft im Supermini-Markt versucht sich die Prime Computer Inc. jetzt wieder nach vorne zu boxen. Mit den zwei neuen Rechnermodellen 6350 und 6550 will das Unternehmen eigenen Aussagen zufolge die ärgsten Mitstreiter Digital Equipment und Data General hinsichtlich Preis und Leistung abgehängt haben.

Das Ein-Prozessor-System 6350 leistet etwa 11,8 Mips und ist ebenso wie Modell 6550 mit den Eigenschaften der 32-Bit-Superminis der Prime-Serie 50 ausgestattet. Der Supermini 6550 verfügt über zwei eng miteinander gekoppelte Prozessoren, die gemeinsam auf eine Leistung von über 21 Mips kommen. Beide Systeme laufen unter dem Betriebssystem Primos.

An den 6350 können laut Hersteller bis zu 255 Terminals und bis zu 16 Platten angeschlossen werden; die maximale Hauptspeicherkapazität beträgt 32 MB. Den Preis für eine Minimalkonfiguration mit einer Hauptspeicherkapazität von 32 MB und einer 770 MB fassenden Festplatte (mit Controller) beziffert Prime auf knapp 1,5 Millionen Mark. Der 6350 soll ab Sommer dieses Jahres verfügbar sein. Die Möglichkeit, auf 64 MB und 32 Platten aufzurüsten, wollen die Wiesbadener den Anwendern voraussichtlich im Spätsommer bieten.

Die beiden neuen Rechner sollen zu einem späteren Zeitpunkt, wahrscheinlich erst 1988, mit bis zu 960 Arbeitsplätzen betrieben werden können. Dann ist auch nach Auskunft eines Unternehmenssprechers; mit dem neuen I/O-Subsystem zu rechnen, an das 64 Laufwerke mit je einer Speicherkapazität von 770 MB angeschlossen werden können. Die Auslieferung des Supermini 6550 ist für das vierte Quartal vorgesehen. Der Preis für eine Minimalkonfiguration mit 64 MB Hauptspeicherkapazität, eines 770-MB-Festplatte mit Controller und 255 Anschlüssen ist mit zirka 2,2 Millionen Mark veranschlagt.

Die im US-Bundesstaat Massachusetts beheimatete Muttergesellschaft kündigte in den Vereinigten Staaten des weiteren eine Workstation für technische Anwendungen an, die nach einem Bericht des englischen Informationsdienstes Computergram International auf der RISC-Architektur basieren soll. Eine Workstation auf Basis des Intel-Prozessors 80386 folgt in dieser Woche.