Prime erweitert hauseigenes Betriebssystem:

28.02.1986

WIESBADEN (pi) - Erweiterungen für das Betriebssystem "Primos" gibt die Prime Computer GmbH, Wiesbaden, bekannt. Die neue Version 20.0 soll mit einfacherer Bedienung sowie höherer Datensicherheit und Leistung aufwarten.

Der überarbeitete Systemstart (Boot) erlaubt es, das System von Platte oder Band zu starten, ohne daß das Endbenutzer-Betriebssystem "Primos II" benötigt wird. Außerdem sind die Hilfsprogramme "Maske" und "Copy Disk" ohne Primos lauffähig und lassen sich daher direkt von der Boot-Prozedur aufrufen. Das neue integrierte Kommando "Mtresume" ermöglicht es, Programme direkt von einem Magnetband zur Ausführung einzulesen.

Die Bedienungssicherheit wird laut Anbieter beim Systemstart durch eine Überprüfung der Paging-Platte erhöht. Damit soll ein unbeabsichtigtes Überschreiben von Benutzerdaten beim Systemkaltstart aufgrund einer fehlerhaften "Config"-Datei verhindert werden.

Durch eine neue Organisation der Dateiverzeichnisse wird Herstellerangaben zufolge der Zugriff auf einzelne Dateien in großen Verzeichnissen beschleunigt. Unter Primos Rev. 20.0 hat der Batch-Administrator die Möglichkeit, die Abarbeitung von Jobs in einer Queue zu stoppen.

Unter der neuen Produktversion ist das System für Recovery-Verwaltung (ROAM) im Kern des Betriebssystems integriert. Eine neue Pufferverwaltung dient zur Verringerung der Plattenzugriffszeiten.

Pascal-Programme können mit der Option 32IX übersetzt werden. Der 32IX-Instruktionssatz, der bislang nur bei Fortran-77-Programmen genutzt werden konnte, soll bei sehr großen, segmentübergreifenden Programmen zur Steigerung der Ausführungsgeschwindigkeit beitragen. Die Implementierung von Arrays in Pascal wurde dem ISO-Standard angepaßt.

Fortran-77-Programme lassen sich mit der Compiler-Option "Standard" auf Übereinstimmung mit der ANSI-Norm überprüfen.