Abteilung "PCBU" soll Software-Sektor neu ordnen:

Prime bildet neuen Geschäftsbereich

28.04.1989

PARIS (CW) - Anscheinend unbeeindruckt durch die Spekulationen um seine wirtschaftliche Unabhängigkeit und das Takeover durch MAI hat der Minicomputerspezialist Prime einen neuen Geschäftsbereich gebildet. Eine sogenannte "Personal CAD/CAM Business Unit" (PCBU) soll die CAD-Aktivitäten neu zusammenfassen und Prime wieder auf die Beine helfen.

Nach Angaben von Dennis A. Tebbutt, Direktor der PCBU, hat der CAD/CAM-Markt strategische Bedeutung für Prime. Es herrsche ein scharfer Wettbewerb, so Tebbutt weiter, aber durch eine Welle neuer, leistungsfähiger und nicht zuletzt erschwinglicher Personal Computer gäbe es auch immer mehr Anwender für High-End-Applikationen aus dem CAD-Bereich. Der Trend zu vernetzten PC-Umgebungen sei ein Grund für die sinkende Nachfrage nach Minicomputern und verlagere den Markt in Richtung High-End-PCs. Diese Zielgruppe wolle das Unternehmen insbesondere in Europa erreichen - und Marktführer werden. Mit dem Programm Versacad ist Prime bisher die Nummer zwei auf dem Weltmarkt.

Der neue Unternehmensbereich vereinigt die Produkte aus der Personal-CAD-Serie bestehend aus den Softwarepaketen Personal Designer, Personal Machinist, Versacad Design und die neue Versacad Version für den Macintosh mit der Bezeichnung "Versacad Macintosh Edition". Auch von der Software Personal Designer vermarktet die Abteilung PCBU eine Spezial-"Edition" für die Sun-Workstation 386i.

In Sachen Marketing setzt Primes Untergruppe auf eine sogenannte "Indirect-Channel-Strategy", bei der das Produkt nur über den Hersteller oder OEMs beziehungsweise VARs verkauft wird - unter anderem durch die Unternehmen Apple und Sun, auf deren Workstations die Programme Versacad (Mac) und Personal Designer (Sun) portiert wurden. Händler sollen die Personal-CAD-Programme nicht vertreiben.