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Primacom soll abgewickelt werden

19.04.2004

Der hoch verschuldete Kabelnetzbetreiber Primacom hat mit der BK Breitband Kabelnetz Holding, einer Tochter des Finanzinvestors Apollo und der JP Morgan Chase Bank, einen Kauf- und Verkaufsvertrag abgeschlossen. Darin überträgt das Mainzer Unternehmen nahezu seine gesamten Vermögenswerte der Holding, die die Geschäfte im Anschluss weiterführt. Im Gegenzug erlässt BK Breitband Primacom sämtliche Verpflichtungen im Zusammenhang mit einem Darlehen über 375 Millionen Euro. Als Resultat wird Primacom danach fast vollständig von seinen gegenwärtigen Schulden befreit sein. Ferner gehen Vorstand und Aufsichtsrat davon aus, dass durch die Transaktion auch die Kosten der Auflösung des Unternehmens abgedeckt werden. Nach Abschluss bleiben nach ihrer Einschätzung sogar rund fünf Millionen Euro in bar übrig, die an die Primacom-Aktionäre verteilt werden sollen. Der Liquidationsplan muss

allerdings noch von der Hauptversammlung im Juni sowie den zuständigen Kartellbehörden abgesegnet werden.

Der Mainzer Kabelnetzbetreiber Primacom versorgt rund eine Million Kunden in Deutschland sowie rund 300.000 in den Niederlanden, das entspricht einem Marktanteil von jeweils rund fünf Prozent. (mb)