Pressespiegel

09.12.1994

Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" ueber die Internet-User: Internet-Nutzer sind, ergab die Auswertung von elektronisch versandten Frageboegen, in der Mehrzahl maennlich (86,5 Prozent), Studenten oder Berufsanfaenger im wissenschaftlich-technischen Bereich und im Durchschnitt 30 Jahre alt. Manager, die ueber den Kauf neuer Computer mitentscheiden, tauchten bei den Stichproben nur als Minderheit von vier Prozent auf.

Die Wochenzeitung "Die Zeit" ueber den Gang der Telekom an die Boerse: Unpopulaeres wurde von den Postreformern schon immer gern verschwiegen. Zum Beispiel dass die Telekom zigtausend Arbeitsplaetze abbauen muss, um boersenfein zu werden. Jetzt zeigen sich viele der Politiker erstaunt darueber, dass sogar die Lieferanten der Telekom aus der fernmeldetechnischen Industrie von ihrer Jahrhundertreform betroffen sind und massiv Jobs streichen muessen. Ihr Hauptkunde muss naemlich sparen, geizt mit Auftraegen und drueckt kraeftig auf die Preise. Offensichtlich kommt so manchem Politiker erst jetzt die Erkenntnis, dass mit der Privatisierung ein Hebel zur Industriepolitik verlorengeht. In alter Gewohnheit versuchen einige inzwischen, auf die Einkaufspolitik der Telekom wieder Einfluss zu nehmen - inkonsequenter geht es nicht.

Das "Handelsblatt" ueber die Betriebssysteme von IBM und Microsoft: Wenn mit neuen 32-Bit-Betriebssystemen die Karten neu gemischt und verteilt werden, bietet sich eine Chance, die so schnell nicht wiederkommt. Das hat natuerlich auch Hardware-Marktfuehrer IBM laengst erkannt. Folglich hat das immer noch groesste Computer- Unternehmen der Welt, das in den vergangenen Jahren eine unglaubliche Umstrukturierung durchmachte, maechtig an Umsatz verloren hat und damit zwangslaeufig sehr viel Personal abbauen musste, sehr viel Geld in sein Betriebssystem OS/2 gesteckt.

Die "VDI Nachrichten" zum Thema Internet und Kommerz: Ueber zwei Millionen Mark investiert die FSAG (Free Software Association of Germany, Anm. d. Red.) in die Deutsche Datenautobahn. Finanzieren soll sich diese Investition ueber Werbung. Die FSAG hat mit VW bereits den ersten Kunden von den Vorteilen des Systems ueberzeugt. Der neue Polo wird ab kommendem Fruehjahr mit Gewinnspielen und Informationen rund ums Produkt online dargeboten. Bis Ende 1995 wollen die Frankfurter 400 000 deutsche Internet-Teilnehmer anschliessen. Derzeit sind es rund 180 000. Zum Vergleich: Compuserve hat in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz zusammen nur 80 000 Teilnehmer.