Pressespiegel

29.07.1994

Das Wochenblatt "Die Zeit" ueber die Marktmacht von Microsoft und die Ohnmacht der Kartellbehoerden: Darf man den markigen Worten der Wettbewerbshueter in Bruessel und Washington glauben, dann ist ihnen ein grosser Sieg im Namen der Marktwirtschaft gelungen. Es sei ein Modell geschaffen worden, so heisst es, das zeige, wie zwei Behoerden ihre Kraefte buendeln koennten, um gemeinsam multinationale Giganten in ihre Schranken zu weisen. Starker Tobak. Der maechtige Anbieter, um den es in diesem Fall geht, heisst Microsoft. . . . Offensichtlich ist den Marktwaechtern entgangen, was sich waehrend ihres jahrelangen Aktenstudiums getan hat. Microsoft ist mittlerweile De-facto-Monopolist in diesem Geschaeft. An ihn zahlen (fast) alle, die Computer verkaufen.

Auszug aus einem Gespraech des Maennermagazins "Playboy" mit Microsoft-Chef Bill Gates:

Gates: In unserer Branche haben viele Angst vor uns, weil wir so gut sind. Aber man sollte eines nie vergessen: Der Markt erlaubt es keinem, etwas anderes zu tun, als immer bessere Produkte herzustellen. Auf der Welt herrscht ein viel groesserer Konkurrenzdruck, als die meisten Leute glauben.

Playboy: Sie wollen uns weismachen, Ihre Macht nie benutzt zu haben?

Gates: Na gut, wenn wir die Leute nicht ermutigt haetten, Software fuer Windows zu entwickeln, wuerden wir uns selbst ziemlich geschadet haben.

Die "Sueddeutsche Zeitung" ueber die Beschaeftigungspotentiale der Telekommunikations-orientierten Industrien: Der Muenchner Unternehmensberater Roland Berger [sagt] wahrlich nichts Neues, wenn er betont, dass der boomende Kommunikationsmarkt in absehbarer Zeit auch arbeitsmarktpolitisch den Stellenwert der Auto-Industrie uebertreffen wird. . . . Verschiedene Szenarien gehen nun davon aus, dass diese Schluesselindustrie rund ums Auto in den naechsten Jahren nur noch geringfuegig waechst, wogegen allein schon die drei Telekom-orientierten Marktsegmente Infrastuktur (Leitungen, Vermittlungsstellen, Netze), Endgeraete (PCs, Telephongeraete, Faxe) und Dienstleistungen (Datenbanken, Reparaturen, Informationsanbieter) bis zum Jahr 2000 ihren Umsatz auf zwei Billionen DM verdreifachen werden. Dies bei einer auf zehn Millionen verdoppelten Beschaeftigungszahl. Bis zum Jahr 2000 koennten demnach in diesem Bereich fuenf Millionen Jobs entstehen.