Pressespiegel

22.04.1994

Die "Sueddeutsche Zeitung" ueber die Subventionierung der deutschen Messen: Eine alte Erfahrung besagt, dass es sofort zu einer Inflation neuer Messen und Ausstellungen kommt, die die Wirtschaft nicht braucht und nicht haben will, wenn die Flaechen zu stark ausgeweitet werden. Andererseits koennen ihr die Subventionen nur recht sein, da sie dazu beitragen, ihre eigenen Messekosten niedrig zu halten. Doch da geraten die Dinge aus den Fugen. Wenn der Wirtschaft auf Dauer eine kleine Zahl optimaler Weltmessen im Lande wichtiger ist als eine Vielzahl nicht repraesentativer Wald- und Wiesenmessen, dann sollte sie die Spitzenmessen besser honorieren und Kirmes-Messen nach Moeglichkeit meiden.

Das High-Tech-Magazin "c't" ueber Medien und Mythen auf der Datenautobahn: Was aber jenseits des technisch Machbaren und wirtschaftlich Wuenschenswerten an der aktuellen Entwicklung verwundert, ist die nahezu voellige Abwesenheit von Kritik an den bereits weit gediehenen Vernetzungsplaenen. Im Gegensatz zur Gentechnik-Debatte machen sich anscheinend weder Bevoelkerung noch ansonsten kritische Intellektuelle Sorgen ueber politische oder sozio-kulturelle Folgen des Information-Highway.

Das Business-Magazin "Wirtschaftswoche" ueber Spiele am Buerocomputer: Immer mehr amerikanische Grossunternehmen denken denn auch inzwischen darueber nach, ob sie die Spiele untersagen sollen. Die Verantwortlichen beim Flugzeugbauer Boeing etwa beschwerten sich bei Microsoft, dass die Mitarbeiter durch die Monitor- Spielereien zu sehr von ihrer Arbeit abgelenkt wuerden. Nachdem sie ein Spielverbot ignorierten, griff Boeing rigoros durch und liess saemtliche Spiele von den Festplatten tilgen. Darueber hinaus pochten die Manager darauf, dass Microsoft in Zukunft nur noch spielefreie Software liefert. Deutsche Unternehmen reagieren auf den Spieltrieb ihrer Mitarbeiter bisher noch meist gelassen.