Pressespiegel

17.11.1995

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" klagt: Mit den Mitteln, die man in den letzten zehn Jahren in die Kohlefoerderung investiert hat, haette man mit Sicherheit in Deutschland eine Industrie auf dem Gebiet der Mikroelektronik aufbauen koennen, die vermutlich der Suedostasiens vergleichbar waere und heute unter Umstaenden genauso viele Arbeitsplaetze, die aber eine langfristige Perspektive boeten, besaesse, wie sie in der Kohlefoerderung noch vorhanden sind. Industriepolitik ist per se, auch wenn sie kanonisch einer Marktwirtschaft widerspricht, integraler Bestandteil moderner Staaten, und die Frage ist nur, ob sie rueckwaerts- oder zukunftsgerichtet ist. Die aus guten Gruenden konservativen Wirtschaftler sollten versuchen, offener fortschrittliche Technologien (deren Entwicklung oft ein hohes Risiko beinhaltet) voranzutreiben in Zusammenarbeit mit sie heute oft wegen ihrer Armut erschreckenden Hochschulen.

Die "Sueddeutsche Zeitung" zitiert Hans-Adam II. von Liechtenstein: Und der Financial Times sagte er, wenn man ihn nicht wolle, dann muesse man halt ein anderes Staatsoberhaupt finden, das wie er die Kosten aus der eigenen Tasche berappe. Bill Gates koennte interessiert sein, "und dann koennten sie sich Microsoft anstelle von Liechtenstein nennen".